Die Meisterin der Eleganz: Cate Blanchetts beste Filme – und wo man sie streamen kann
Cate Blanchetts Talent erlaubt es ihr, jede Rolle mit einer unverwechselbaren Mischung aus Intellekt, Eleganz und Intensität zu verkörpern. Ob als britische Königin, als rätselhafte Femme fatale oder als moralisch ambivalente Künstlerin – Blanchett bewegt sich mit beeindruckender Leichtigkeit zwischen Arthouse-Kino und Hollywood-Blockbustern.
In den kommenden Wochen ist sie gleich in zwei Kinoproduktionen zu sehen: In Black Bag, einem Thriller von Steven Soderbergh und der Horrorkomödie Rumours, die sich als Hommage an Alfred Hitchcocks Vertigo versteht.
Grund genug, um einen Blick auf die bemerkenswertesten Darstellungen von Cate Blanchett zu werfen.
10. Aviator (2004)
Martin Scorseses opulentes Biopic Aviator konzentriert sich zwar zuerst auf Howard Hughes (Leonardo DiCaprio), den exzentrischen Unternehmer und Filmemacher, der nicht nur die Stadt der Träume, sondern auch die Luftfahrt revolutionierte – und zunehmend mit psychischen Dämonen zu kämpfen hat.
Neben seinen Errungenschaften als Leiter des Studios „RKO“ und Flugzeugentwickler, geht es allerdings auch um dessen Beziehungen – darunter die leidenschaftliche, aber komplizierte Romanze mit Katherine Hepburn, gespielt von Cate Blanchett. Statt eine bloße Imitation der ikonischen Schauspielerin zu liefern, spielt sie mit deren Energie, Exzentrik und scharfzüngigem Charisma. Eine Leistung, die mit dem Oscar als beste Nebendarstellerin gewürdigt wurde.
9. Der talentierte Mr. Ripley (1999)
Anthony Minghellas raffinierter Thriller Der talentierte Mr Ripley basiert auf Patricia Highsmiths gleichnamigem Roman und folgt Tom Ripley (Matt Damon), einem Hochstapler mit einer gefährlichen Begabung für Täuschung. Als er nach Italien geschickt wird, um den wohlhabenden Dickie Greenleaf (Jude Law) zur Rückkehr nach Hause zu bewegen, verfällt er dem glamourösen Lebensstil der Reichen – und geht über Leichen, um seinen Platz in dieser Welt zu sichern.
Cate Blanchett spielt die wohlhabende und naive Meredith, die unbewusst zum Spielball seiner perfiden Intrigen wird. Blanchett verleiht ihrer Figur eine subtile Melancholie, verkörpert sie als eine junge Frau, die durchaus spürt, dass sie eine Rolle in einem Drama spielt, dessen Ausgang sie nicht beeinflussen kann.
8. Elizabeth (1998)
In Shekhar Kapurs visuell beeindruckendem Historiendrama wird Cate Blanchett zur jungen Elizabeth I., die sich von einer idealistischen Thronerbin zur gefürchteten Herrscherin Englands entwickelt. Nach dem Tod ihrer Schwester Maria Tudor erbt sie einen zerrütteten Staat, bedroht von politischen Intrigen und herausgefordert durch religiöse Konflikte. Während sie lernt, sich in einem Netzwerk aus Verrat und Machtspielen zu behaupten, muss sie persönliche Opfer bringen.
Cate Blanchetts Spiel ist kraftvoll, vielschichtig und fängt den inneren Konflikt ihrer Figur – hin und hergerissen zwischen politischer Notwendigkeit und persönlicher Sehnsucht – hervorragend ein. Blanchetts schauspielerische Leistung in Elizabeth machte sie über Nacht zum Star und brachte ihr ihre erste Oscar-Nominierung ein.
7. Tagebuch eines Skandals (2006)
Als Kunstlehrerin Sheba Hart gerät Cate Blanchett in diesem packenden Psychodrama in eine verhängnisvolle Affäre mit einem minderjährigen Schüler – und ins Visier einer obsessiven Kollegin Barbara Covett (Judi Dench). Als sie von der Affäre erfährt, beginnt sie Sheba zu manipulieren und ein kompliziertes Beziehungsgeflecht zu spinnen.
Tagebuch eines Skandals lebt vom toxischen Spiel zwischen den beiden Frauen: Blanchett verleiht Sheba eine gewisse Naivität, spielt ihre Figur im Zwiespalt zwischen Leidenschaft und moralischer Integrität, während die nur anfangs wohlmeinend wirkende Barbara ihre Schwäche erbarmungslos ausnutzt – ein fesselndes Drama über Macht und Kontrolle.
6. Manifesto (2015)
In Julian Rosefeldts experimentellem Kunstfilm spielt Cate Blanchett gleich 13 verschiedene Rollen – von einer Obdachlosen über eine Börsenmaklerin bis hin zur Schullehrerin. Jede von ihnen trägt ein berühmtes künstlerisches Manifest vor, von Dadaismus bis Futurismus, das sich auf überraschende Weise in den jeweiligen Kontext der Figur einfügt. Die Szenen wechseln zwischen absurdem Humor, eindringlicher Dramatik und poetischer Reflexion.
Cate Blanchett erweckt dabei jede Figur mit einer eigenen Energie, Stimme und Körpersprache zum Leben. Manifesto ist mehr Performance-Kunst als klassisches Kino – und vor allem Cate Blanchetts atemberaubende Vielseitigkeit sie zu einem hypnotischen Erlebnis.
5. Nightmare Alley (2021)
Guillermo del Toros Nightmare Alley zeigt Blanchett in ihrer bislang wohl raffiniertesten „Femme fatale“-Rolle: Als Psychiaterin Dr. Lilith Ritter manipuliert sie den ebenso ehrgeizigen wie leichtgläubigen Jahrmarktsschwindler Stanton Carlisle (Bradley Cooper) in einem perfiden Katz-und-Maus-Spiel. Stanton, der sich als Mentalist in der High Society einen Namen machen will, sieht in Lilith eine Verbündete – bis er merkt, dass er ihr nicht gewachsen ist.
Mit berechnender Präzision und einer verführerischen Ruhe ist Lilith letztlich die gefährlichste Figure des Films – und Cate Blanchett spielt sie mit der Eleganz eines Film-Noir-Klassikers.
4. I’m Not There (2007)
Todd Haynes’ unkonventionelle Bob-Dylan-Biografie inszeniert den Musiker als sechs verschiedene Persönlichkeiten. Jede dieser Figuren verkörpert eine andere Ära und einen anderen Aspekt der Ikone – sei es als der junge, idealistische Folk-Sänger, der politisch engagierte Musiker oder der zurückgezogene Dylan. Durch diese fragmentierte Erzählweise wird Dylan in I’m Not There als ein Mann mit vielen Gesichtern dargestellt, wobei die Grenzen zwischen Realität und Mythos bewusst verschwimmen.
Porträtiert werden sie unter anderem von Christian Bale, Heath Ledger, Richard Gere – und Cate Blanchett. Als „Jude Quinn“, einer androgyne, arrogante und zutiefst widersprüchliche Manifestation Dylans in seiner elektrischen Phase, fängt sie den Geist des Musikers mit verblüffender Präzision und surrealer Intensität ein. Eine Leistung, die Cate Blanchett eine weitere Oscar-Nominierung einbrachte.
3. Tár (2022)
Todd Fields Drama über eine fiktive Star-Dirigentin ist ein vielschichtiger Film über Macht, Kunst – und Fallhöhen. Der Film verfolgt Lydia Társ Aufstieg in der Welt der klassischen Musik, ehe sie sich mit persönlichen Skandalen, beruflichen Intrigen und einem tyrannischen Führungsstil selbst in den Abgrund reißt.
Doch bis zuletzt bleibt spannend, ob sich Tár dem Strudel von Machtmissbrauch und moralischer Korruption wieder entreißen kann. Cate Blanchett trägt den Film mit ihrer hypnotischen Darstellung einer Frau, die zwischen Talent, Hybris und Selbstzerstörung taumelt – und liefert eine Performance, die gleichermaßen furchteinflößend wie tragisch, verstörend wie beeindruckend ist.
2. Disclaimer (2024)
In der ersten Serie von Alfonso Cuarón (Roma) ist nichts, wie es scheint: Die investigative Journalistin Catherine Ravenscroft (Cate Blanchett) bekommt ein mysteriöses Buch zugeschickt, woraufhin ihr Leben aus den Fugen gerät. Es scheint pikante Geheimnisse aus ihrer Vergangenheit zu offenbaren, doch was davon tatsächlich der Wahrheit entspricht, zeigt sich erst ganz allmählich. Disclaimer ist ein gewagtes Spiel mit misogynen Vorurteilen, das das Publikum selbst miteinbezieht.
Cate Blanchett verleiht ihrer Figur eine faszinierende Mischung aus kühler Professionalität und einer tiefen Verunsicherung, die darunter lauert. Mit Verve verkörpert sie den allmählichen Kontrollverlust einer Frau, die zum Kampf um ihre Familie, ihren Beruf und ihrer Identität gezwungen wird.
1. Carol (2015)
Todd Haynes’ Carol ist nicht nur einer der schönsten Liebesfilme des 21. Jahrhunderts, sondern auch die bisherige Krönung von Cate Blanchetts langer Schauspielkarriere. Die Geschichte entfaltet sich in den 1950er Jahren und folgt der aufkeimenden, verbotenen Liebe zwischen der in Scheidung lebenden Mutter Carol (Cate Blanchett) und der jüngeren Verkäuferin Therese (Rooney Mara), einer unsicheren Frau, die sich nach einer neuen Perspektive auf das Leben sehnt. Beide müssen sich nicht nur ihren eigenen Gefühlen stellen, sondern auch den gesellschaftlichen Vorurteilen und den persönlichen Opfern, die ihr Begehren mit sich bringt. Jedes noch so kleine Detail – ein Blick, eine Handbewegung, eine zögerliche Berührung – trägt zur emotionalen Wucht dieses Films bei.
Cate Blanchett spielt die elegante, in sozialen Konventionen gefangene Titelheldin als beinahe ätherische Erscheinung. Carol ist ein Meisterwerk – und Blanchett brilliert mit der beeindruckendsten Leistung ihrer Laufbahn.
Die besten Filme mit Cate Blanchett – und wo man sie streamen kann
Die untenstehende Übersicht enthält alle Filme dieses Rankings. Sie zeigt außerdem, bei welchen Streaming-Plattformen sie derzeit im Abo, als Kauf- oder Leihoption verfügbar sind.