Die Academy Awards sind vergeben – und auch in diesem Jahr brachte die Oscar-Verleihung Überraschungen und skurrile Momente hervor. Schon der Auftakt sorgte für Aufsehen: Moderator Conan O’Brien schlüpfte in einer bearbeiteten Szene aus dem Body-Horror-Film „The Substance“ aus Demi Moores Rücken – ein grotesker Start in eine glamouröse Nacht.
Doch die größte Überraschung folgte später: Der Oscar für die beste Hauptdarstellerin ging wider Erwarten nicht an Moore, die für ihre Rolle als alternde Schauspielerin, die mit radikalen Mitteln um ewige Jugend kämpft. Stattdessen gewann Mikey Madison für „Anora“, in dem sie eine junge Sexarbeiterin spielt, die sich auf eine riskante Ehe mit einem russischen Klienten einlässt.
Wer sonst noch triumphierte und wo alle Oscar-prämierten Filme zu sehen sind, verrät unser Streaming-Überblick.
Oscars 2025 - Die Gewinner-Filme im Überblick
1. „Anora“ (5 Oscars)
Sean Bakers Drama erzählt von der gleichnamigen Stripperin Anora (Mikey Madison), die in eine gefährliche Welt aus Gewalt und Geld gezogen wird, als sie einen russischen Oligarchensohn heiratet. Was als voyeuristisch aufgeladene Aschenputtel-Geschichte beginnt, entwickelt sich schnell zu einem gefährlichen Machtspiel, als die Familie ihres Mannes von der Hochzeit erfährt.
Der Film wurde in den Kategorien „Bester Film“, „Beste Regie“, Beste Hauptdarstellerin (Mikey Madison), „Bestes Originaldrehbuch“ und „Bester Schnitt“ ausgezeichnet.
2. „The Brutalist“ (3 Oscars)
Brady Corbets episches Drama über den (fiktionalen) ungarischen Architekten László Toth (Adrien Brody) erzählt von dessen Emigration in die USA und dem steinigen Weg zum Ruhm. Dabei entfaltet sich eine bildgewaltige Geschichte über Kunst, Macht und Identität. In weiteren Rollen brillieren Felicity Jones als seine Ehefrau und Joe Alwyn als zwielichtiger Auftraggeber.
Der Film gewann in den Kategorien „Beste Filmmusik“, „Beste Kamera“ und Adrien Brody wurde als „Bester Hautdarsteller“ ausgezeichnet – absolut verdiente Ehrungen für ein visuell und erzählerisch fesselndes Meisterwerk, das obendrein mit einem geringen Budget auskommen musste.
3. „Emilia Pérez“ (2 Oscars)
Jacques Audiards tragischkomisches Musical-Drama über eine Anwältin (Zoë Saldaña), die in die kriminelle Unterwelt gezogen wird und unverhofft der Führungsfigur eines mexikanischen Drogenkartells (Karla Sofía Gascón) dabei helfen soll, geschlechtsangleichende Operationen durchführen zu lassen, besticht durch eine energiegeladene Inszenierung und starke Performances.
Allerdings blieb der Film nicht frei von Kontroversen, vor allem durch Gascóns rassistische und sexistische Posts auf „X“ im Vorfeld der Oscars. Oscars gab es letztlich in der Kategorie „Beste Nebendarstellerin“ (Zoë Saldaña) und „Bester Song“ (El Mal).
4. „Wicked“ (2 Oscars)
Die Musical-Verfilmung „Wicked“, basierend auf dem gleichnamigen Broadway-Hit, erzählt die Vorgeschichte der Hexen von Oz und beleuchtet die Freundschaft zwischen der Außenseiterin Elphaba (Cynthia Erivo) und der beliebten Glinda (Ariana Grande). Der farbenprächtige und aufwendig inszenierte Film begeisterte mit seinen mitreißenden Songs und spektakulären Bühnenbildern. Bei den Oscars 2025 wurde „Wicked“ für „Bestes Produktionsdesign“ und „Beste Kostüme“ ausgezeichnet.
5. „Dune: Part II“ (2 Oscars)
Denis Villeneuves Sci-Fi-Drama setzt die visuell aufwendige und erzählerisch komplexe Adaption des Science-Fiction-Klassikers von Frank Herbert fort. Bei den Oscars 2025 gewann der Film die Auszeichnungen in den Kategorien „Bester Ton“ und „Beste visuelle Effekte“.
6. „Konklave“ (1 Oscar)
Edward Bergers Drama über eine Papstwahl, bei der Glaubensfragen durch Intrigen überschattet werden, überzeugt durch beeindruckende Bilder und starke Darstellerleistungen von Ralph Fiennes und John Lithgow als sein zentraler Gegenspieler. Allerdings fehlt es dem Film an erzählerischem Biss, um wirklich nachzuwirken. Für einen Oscar in der Kategorie „Bestes adaptiertes Drehbuch“ reichte es offensichtlich dennoch.
7. „The Substance“ (1 Oscar)
Coralie Fargeats Body-Horror-Film über eine Schauspielerin (Demi Moore/Margaret Qualley), die eine revolutionäre Verjüngungstechnologie testet, und dadurch in eine fatale Spirale der Selbstzerstörung gerät, wurde nach seiner Veröffentlichung kontrovers diskutiert: Gelungene feministische Kritik an weiblichem Schönheitsdruck – oder doch eher kontraproduktives Demütigungsspektakel? In jedem Fall konnte „The Substance“, und das entbehrt durchaus nicht einer gewissen Ironie, bei den Oscars 2025 nur in der Kategorie „Bestes Make-up & Hairstyling“ einen Sieg erringen.
Diese und alle weiteren ausgezeichneten Oscar-Filme nach Kategorien:
- Bester Film: The Brutalist
- Beste Regie: Sean Baker (Anora)
- Bester Hauptdarsteller: Adrien Brody (The Brutalist)
- Beste Hauptdarstellerin: Mikey Madison (Anora)
- Bester Nebendarsteller: Kieran Culkin (A Real Pain)
- Beste Nebendarstellerin: Zoë Saldaña (Emilia Pérez)
- Bestes Originaldrehbuch: Sean Baker (Anora)
- Bestes adaptiertes Drehbuch: Peter Straughan (Konklave)
- Bester internationaler Film: Für immer hier
- Bester Animationsfilm: Flow
- Bester Dokumentarfilm: No Other Land
- Beste Kamera: The Brutalist
- Bester Schnitt: Anora
- Beste visuelle Effekte: Dune: Part Two
- Bestes Make-up & Hairstyling: The Substance
- Bestes Kostümdesign: Wicked
- Bestes Szenenbild: Wicked
- Beste Filmmusik: The Brutalist
- Bester Originalsong: El Mal (Emilia Pérez)
- Bester Ton: Dune: Part Two
- Bester Kurzfilm: Ich bin kein Roboter
- Bester animierter Kurzfilm: In the Shadow of the Cypress
- Bester Dokumentar-Kurfilm: Die einzige Frau im Orchester
Wo kann man alle Gewinner-Filme der Oscars 2025 streamen?
Die untenstehende, ständig aktualisierte Übersicht verrät, wo man derzeit die bei der Oscarverleihung 2025 prämierten Filme im Abo, als Kauf- oder Leihoption streamen kann.