Düstere Atmosphäre, psychologischer Horror – und gefährliche Gruppendynamiken: „Yellowjackets“ erzählt vom Schicksal einer Mädchenfußballmannschaft, deren Flugzeug 1996 über der kanadischen Wildnis abstürzt. Diejenigen, die Katastrophe überstanden haben, überschreiten Grenzen, um zu überleben.
Wie ihnen das gelingt, entfaltet sich langsam in einem parallel erzählten Zeitstrang: Im Zentrum stehen Shauna (Sophie Nélisse/Melanie Lynskey), Natalie (Sophie Thatcher/Juliette Lewis), Misty (Samantha Hanratty/Christina Ricci) und Taissa (Jasmin Savoy Brown/Tawny Cypress), deren Leben in der Gegenwart von den Ereignissen in der Wildnis überschattet wird.
Für alle, die nach weiteren Serien mit Survival-Elementen, zwischenmenschlichen Konflikten und einer bedrohlichen Stimmung suchen, gibt es einige sehr sehenswerte Alternativen. Die Übersicht am Ende des Textes verrät, bei welchen Anbietern sie derzeit im Abo, als Kauf- oder Leihoption verfügbar sind.
1. „The Last of Us“ (seit 2023)
Die HBO-Adaption des gleichnamigen Videospiels folgt dem Schmuggler Joel (Pedro Pascal), der in einer postapokalyptischen Welt mit Ellie (Bella Ramsey), einem immunen Mädchen, quer durch die USA reist. Ein Pilzvirus hat die Menschheit fast ausgelöscht und viele in monströse Kreaturen verwandelt. Joel soll Ellie zu einer Widerstandsgruppe namens „Fireflies“ bringen, die möglicherweise Impfstoff entwickeln könnte. Während sie sich gegen infizierte Kreaturen und brutale Gegner verteidigen müssen, entwickelt sich zwischen ihnen eine tiefgehende Vater-Tochter-Dynamik.
Ähnlich wie „Yellowjackets“ verbindet „The Last of Us“ Survival-Elemente mit tiefgehenden zwischenmenschlichen Dramen und moralischen Dilemmata. Die Serienschöpfer Craig Mazin und Neil Druckmann nutzen Rückblenden und zufällige Begegnungen im Jetzt, um das Handeln der Charaktere zu verdeutlichen und ihre Hintergrundgeschichten greifbarer zu machen.
2. „The Leftovers“ (2014–2017)
Nach dem plötzlichen Verschwinden von 2% der Weltbevölkerung hadert eine Gruppe von Menschen mit Trauer, Schuld und dem Übernatürlichen. Drei Jahre nach dem Ereignis folgt die Serie von Damon Lindelof unter anderem Kevin Garvey (Justin Theroux), dem Polizeichef einer Kleinstadt, der versucht, Normalität aufrechtzuerhalten, während seine Familie zerbricht. Parallel dazu kämpft Nora Durst (Carrie Coon), die ihre gesamte Familie verloren hat, mit ihrem Trauma.
Mit seiner düsteren Atmosphäre und psychologischen Intensität bietet „The Leftovers“ ein ähnlich fesselndes Erlebnis wie „Yellowjackets“: Die Charaktere müssen sich ebenfalls mit unerklärlichen Phänomenen und ihren ganz persönlichen Dämonen auseinandersetzen.
3. „Station Eleven“ (2021–2022)
Die postapokalyptische Miniserie „Station Eleven“ basiert auf dem gleichnamigen Roman von Emily St. John Mandel und folgt einer reisenden Theatergruppe nach einer tödlichen Pandemie. Durch vielschichtige Figuren und poetische Inszenierungen hebt sich Patrick Somervilles Serie von klassischen Endzeitgeschichten ab – und zeigt, wie Kunst und Erinnerung helfen können, selbst nach einer Katastrophe menschlich zu bleiben.
Die Erzählweise, die Verflechtung von Vergangenheit und Gegenwart, sowie die düstere Grundstimmung von „Station Eleven“ erinnern an „Yellowjackets“.
4. „The 100“ (2014–2020)
Nach einer nuklearen Apokalypse lebt der letzte Rest der Menschheit auf einer Raumstation, der sogenannten „Ark“. Als dort die Ressourcen knapp werden, werden 100 jugendliche Straftäter auf die Erde geschickt, um zu testen, ob sie wieder bewohnbar ist. Die Gruppe muss sich in der Wildnis zurechtfinden – wobei schnell Spannungen zunehmen, Machtkämpfe entstehen und schwierige moralische Entscheidungen getroffen werden müssen. Und bald entdecken die Jugendlichen auch noch, dass die Erde nicht so verlassen ist, wie sie dachten.
„The 100“ bietet ebenso wie „Yellowjackets“ düsteres Survival-Drama, erzählt von schwierigen Gruppendynamiken und hält düstere Wendungen bereit.
5. „The End of the F***ing World“ (2017–2019)
Die rabenschwarze Coming-of-Age-Serie folgt James (Alex Lawther), einem emotionslosen Teenager, der davon überzeugt ist, ein Psychopath zu sein, und Alyssa (Jessica Barden), einer rebellischen Außenseiterin mit familiären Problemen. Die beiden schließen sich zusammen und begeben sich auf einen chaotischen Roadtrip, um vor ihren bisherigen Leben zu fliehen. Doch unterwegs begehen sie (versehentlich!) einen Mord, müssen der Polizei entkommen und geraten in eine rasante Abwärtsspirale aus Gewalt.
Die finsteren Aspekte des Erwachsenwerdens werden hier ebenso verhandelt wie in „Yellowjackets“ – und auch böser Humor und verstörende Momente haben darin Platz.
6. „Lost“ (2004–2010)
Überlebende eines Flugzeugabsturzes stranden auf einer mysteriösen Insel. Der Arzt Jack Shephard (Matthew Fox), die flüchtige Kate Austen (Evangeline Lilly) und der charismatische Sawyer (Josh Holloway) übernehmen zentrale Rollen innerhalb der Gruppe, während der rätselhafte John Locke (Terry O’Quinn) glaubt, dass sie aus einem bestimmten Grund auf der Insel gelandet sind.
Schon bald spitzt sich die Lage zu, als die Überlebenden nicht nur um Nahrung und Schutz kämpfen, sondern auch die dunklen Geheimnisse der Insel aufdecken. „Lost“ gilt als eine der größten Inspirationen für „Yellowjackets“ und spielt ebenso mit der Wahrnehmung der Zuschauer, indem sie immer neue Rätsel aufwirft.
7. „The Wilds“ (2020–2022)
Eine Gruppe junger Frauen überlebt einen Flugzeugabsturz auf einer abgelegenen Insel – doch schon bald wird klar, dass sie nicht zufällig hier gelandet sind. Während sie ums Überleben kämpfen, entfalten sich Spannungen zwischen den Mädchen, insbesondere zwischen der ehrgeizigen Leah (Sarah Pidgeon), der wohlhabenden Shelby (Mia Healey) und der rebellischen Toni (Erana James). Mit jeder Episode enthüllt die Serie mehr über ihre individuellen Hintergrundgeschichten und Traumata, die sie mit sich tragen.
Mit dieser Mischung aus Survival-Drama und Teen-Mystery kommt „The Wilds“ thematisch „Yellowjackets“ besonders nahe. Während die Mädchen ums Überleben kämpfen, enthüllt die Serie ihre individuellen Hintergrundgeschichten.
8. „The Society“ (2019)
„The Society“ erzählt von Teenagern aus einer wohlhabenden Stadt, die von einem Schulausflug zurückkehrt und feststellen muss, dass alle Erwachsenen spurlos verschwunden sind. Zudem scheint die Stadt vom Rest der Welt abgeschnitten zu sein – und eine die Möglichkeit, Kontakt nach Draußen aufzunehmen, gibt es nicht.
Anfangs genießen die Jugendlichen ihre neue Freiheit, doch schnell entstehen Konflikte um Ressourcen, Macht und Sicherheit. Cassandra (Rachel Keller) versucht, eine funktionierende Ordnung aufzubauen, während ihr impulsiver Bruder Harry (Alex Fitzalan) und der charismatische Campbell (Toby Wallace) andere, teils gewalttätige Wege einschlagen. Alliances formen sich, Feindschaften entstehen, und über allem thront die Frage, was mit ihren Familien geschehen ist.
Wie „Yellowjackets“ erkundet auch „The Society“ die Dynamik innerhalb einer isolierten Gruppe, in der Überlebensinstinkte und der menschliche Drang nach Kontrolle überhandnehmen.
9. „Santa Clarita Diet“ (2017–2019,
Drew Barrymore und Timothy Olyphant spielen das Vorstadt-Ehepaar Sheila und Joel Hammond, deren scheinbar normales Leben aus den Fugen gerät, als Sheila sich in einen Zombie verwandelt. Plötzlich hat sie einen unstillbaren Hunger auf Menschenfleisch, doch anstatt in Panik zu verfallen, versuchen die Hammonds, ihr neues Dasein irgendwie mit dem Alltag zu vereinen. Während Joel ihr dabei hilft, ihre mörderischen Gelüste zu stillen – ohne erwischt zu werden – muss sich das Ehepaar nicht nur um neugierige Nachbarn, sondern auch um ganz alltägliche Familienprobleme zu kümmern.
Trotz des Comedy-Ansatzes erinnert „Santa Clarita Diet“ die Mischung aus schwarzem Humor und Body-Horror an „Yellowjackets“.
10. „Hannibal“ (2013–2015, Bryan Fuller)
Die kunstvolle Thriller-Serie mit Mads Mikkelsen als Dr. Hannibal Lecter und Hugh Dancy als Will Graham erkundet die dunklen Seiten der menschlichen Psyche: Will ist ein talentierter Profiler des FBI mit der außergewöhnlichen Fähigkeit, sich in die Gedankenwelt von Mördern hineinzuversetzen. Um ihn bei seiner Arbeit zu unterstützen, wird ihm der charismatische, aber gefährliche Psychiater Hannibal Lecter zur Seite gestellt – ohne zu wissen, dass dieser selbst ein kannibalistischer Serienmörder ist.
Während sich eine komplexe und zunehmend toxische Beziehung zwischen den beiden entwickelt, wird Will langsam in Hannibals manipulative Spiele hineingezogen. Die Serie besticht durch ihre stilisierte Darstellung von Gewalt und die psychologische Manipulation zwischen Hannibal und Will. Ihre hypnotische Erzählweise und surrealen Bilder verstärken das Gefühl von Unbehagen, ähnlich wie in „Yellowjackets“, wo ebenfalls menschliche Abgründe und Wahnsinn im Mittelpunkt stehen.
Serien wie „Yellowjackets“ – und wo man sie streamen kann
Die untenstehende Übersicht verrät, wo man derzeit ähnliche Serien wie „Yellowjackets“ im Abo, als Kauf- oder Leihoption streamen kann.