Arabella Wintermayr

Arabella Wintermayr ist Film- und Serienkritikerin und schreibt vor allem für deutsche Tages- und Wochenzeitungen – in der festen Überzeugung, dass das Feuilleton als Debattenraum für Kino, das gesellschaftspolitische und philosophische Fragen aufwirft, nach wie vor unverzichtbar ist. Sie interessiert sich insbesondere für Filme, die den Status Quo hinterfragen, alternative Lebensentwürfe ergründen und sich an die Bedingungen des Menschseins heranwagen. Ob Arthouse- oder Mainstream-Kino ist dabei erst einmal nebensächlich. Hauptsache, es wird zum Weiterdenken und -diskutieren angeregt.

Werdegang und Bildung

Arabella hat Politikwissenschaft und Geschichte in Potsdam, Berlin und Krakau studiert. Schon während ihrer Ausbildung arbeitete sie im Politikjournalismus und ist heute, neben ihrer Tätigkeit als Autorin im Kulturbereich, als Redakteurin für das öffentlich-rechtliche Fernsehen tätig. Ihre Kritiken und Analysen erscheinen unter anderem in der „taz, die tageszeitung“, der Wochenzeitung „der Freitag“, der „Berliner Zeitung“ und bei „Zeit Online“. Darüber hinaus debattiert Arabella auch in Podcasts und auf Podien über Filme und Serien.

Lieblingsfilme und -serien

Zu ihren Allzeitlieblingen im Serienbereich („Mad Men“, „Game of Thrones“ und „Six Feet Under“) haben sich in den letzten Jahren „Severance“, „Ich und die Anderen“ und „It’s a Sin“ hinzugesellt. Im Kino hat sich die enorme Kraft von González Iñárritus „Biutiful“, Darren Aronofskys „Mother!“ und Jennifer Kents „The Nightingale“ unwiderruflich in Arabellas Filmgedächtnis eingeschrieben. Unerreicht bleibt für sie allerdings weiterhin: „Blau ist eine warme Farbe“.

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  • <h1>Ähnliche Filme wie „Anora“ – und wo man sie aktuell sehen kann</h1>

    Ähnliche Filme wie „Anora“ – und wo man sie aktuell sehen kann

    Sean Bakers „Anora“ war der große Abräumer der Oscars 2025. Die Dramedy, die die Geschichte der jungen Stripperin Ani (Mikey Madison) erzählt, die einen russischen Oligarchensohn heiratet und schließlich in die Welt von Geld und Gewalt gerät, hat fünf „Academy Awards“ gewonnen: In der Kategorie „Bester Film“, „Beste Regie“, „Bestes Originaldrehbuch“, „Bester Schnitt“ – und Mikey Madison wurde als beste Hauptdarstellerin ausgezeichnet.

    Für alle, die auf der Suche nach ähnlichen Filmen sind, liefert unser Streaming-Guide passende Alternativen – mal ähnlich roh, mal genauso elektrisierend.

    10. „Shiva Baby“ (2020)

    Emma Seligmans Komödie steckt voller unangenehmer Begegnungen und Momente der Fremdscham: Studentin Danielle (Rachel Sennott) muss sich auf einer jüdischen Trauerfeier nicht nur den bohrenden Fragen ihrer Familie stellen, sondern trifft dort obendrein noch auf ihren Sugar Daddy (Danny Deferrari) – samt Frau und Kind.

    Emma Seligman schafft es, mit minimalen Mitteln maximale (soziale) Spannung zu erzeugen. Zwischen drängelnden Verwandten, neugierigen Gesprächspartnern und der latenten Angst, dass ihre Geheimnisse auffliegen, entwickelt sich ein Kammerspiel, das so lustig wie qualvoll ist.

    9. „Licorice Pizza“ (2021)

    Ein unkonventionelles Liebeschaos zwischen einem zu selbstbewussten Teenager (Cooper Hoffman) und einer jungen Erwachsenen (Alana Haim), die sich nicht sicher ist, was sie da eigentlich tut. Paul Thomas Anderson erzählt in „Licorice Pizza“ mit Leichtigkeit, viel Humor und schrägen Figuren.

    Die ungewöhnliche Coming-of-Age-Geschichte zwischen Glück und Preis der Naivität, Last und Lohn von Ehrgeiz und einer erwachsenden Liebe ist eingebettet in detailverliebte Bildwelten, die ein L.A. der 1970er Jahre beschwören.

    8. „Ema“ (2019)

    Eine Tänzerin mit einer Vergangenheit zündelt – wortwörtlich. Pablo Larraíns „Ema“ ist ein fieberhafter Filmrausch aus Neonlicht, Reggaeton und viel, viel Bewegung. Die titelgebende Hauptfigur (Mariana Di Girolamo) sprengt mit anarchischer Energie alle gesellschaftlichen Erwartungen, während sie ihren eigenen Weg zur Mutterschaft, zur Liebe und zur Selbstbestimmung sucht. Gael García Bernal spielt ihren kontrollsüchtigen Ehemann, doch Ema tanzt sich unaufhaltsam aus allen Zwängen. 

    Die Geschichte ist mal hypnotisch, mal verstörend, immer elektrisierend und geht auf in einem Film über Schuld, Lust und die zerstörerische Kraft eines unbändigen Willens.

    7. „Showgirls“ (1995)

    Als „Showgirls“ im Jahr 1995 erschien, wurde Paul Verhoevens Film von der Kritik verrissen und als „geschmacklos“ abgestempelt. Doch mit der Zeit wandelte sich das Urteil: Heute gilt der Film als Kultklassiker. Elizabeth Berkley verkörpert Nomi Malone, eine ehrgeizige Tänzerin, die in Las Vegas dem großen Ruhm hinterherjagt – skrupellos und bereit, alles zu riskieren. Die Glitzerwelt als Geld, Drogen und Luxusmarken entpuppt sich schnell als brutales Haifischbecken.

    „Showgirls“ ist schrill, provokant und überzogen – wirft aber bei allem Spektakel auch einen entlarvenden Blick auf die Fallstricke des Showbiz.

    6. „American Honey“ (2016)

    Ein chaotischer Haufen, ein klappriger Van und jede Menge jugendlicher Leichtsinn: Andrea Arnolds energiegeladener Trip durch den Mittleren Westen erzählt von einer jungen Frau, die sich einer Gruppe von Herumtreibern anschließt, die mithilfe zwielichtiger Methoden Magazine verkaufen wollen. Lane brilliert in ihrer ersten Rolle während Shia LaBeouf als ambivalente Anführerfigur überzeugt.

    „American Honey“ ist roh und voller improvisierter Intensität. Andrea Arnold setzt auf einen dokumentarischen Stil, der den Film beinahe wie eine Momentaufnahme eines rastlosen Lebens wirken lässt. Die Kamera bleibt nah an den Figuren, fängt ihre Euphorie ebenso ein wie ihre Enttäuschungen.

    5. „Abteil Nr. 6“ (2021)

    Eisige Züge, unerwartete Wärme: Diese unaufgeregte „Coming-of-Age“-Erzählung kreist um eine junge Finnin (Seidi Haarla), die sich mit einem russischen Mitreisenden allein in einem Abteil wiederfindet – und anfänglich sehr von seinen fehlenden Manieren und neugierigen Art genervt ist.

    Yura Borisov, der bei den Oscars 2025 als „bester Nebendarsteller“ für seine Rolle in „Anora“ nominiert war, spielt den unerwünschten Reisebegleiter subtil, aber kraftvoll. Juho Kuosmanens Roadmovie auf Schienen unterstreicht, dass große (Liebes-) Geschichten auch auf engstem Raum entstehen können.

    4. „Der schlimmste Mensch der Welt“ (2021)

    Julie ist 30, hat keine Ahnung, was sie will, und wechselt Karrieren und Liebhaber wie andere ihre Garderobe. Joachim Triers gefeiertes Drama ist eine genau beobachtende, manchmal schmerzhafte, oft aber urkomische Studie über Selbstsuche. Renate Reinsve liefert in „Der schlimmste Mensch der Welt“ eine nuancierte Performance – charmant, tragisch und überaus authentisch.

    3. „Triangle of Sadness“ (2022)

    Reiche, arrogante Reisende genießen den Urlaub auf einer Luxusyacht – doch nicht allzu lange. Ruben Östlund zerlegt mit bitterbösem Witz die Wohlstandsverwahrlosung der oberen Zehntausend: Kapitalismus war selten so eklig, so lustig und so schonungslos entlarvend inszeniert, wie in „Triangle of Sadness“. Der Film beginnt als bissige Satire über die Modewelt, eskaliert zu einem absurden Sozialexperiment und endet in einer fast surrealen Überlebensgeschichte, in der sich die Machtverhältnisse radikal umkehren.

    „Triangle of Sadness“ ist eine der scharfzüngigsten Gesellschaftsanalysen der letzten Jahre. Eine Dramedy, die nicht nur amüsiert, sondern auch (un-) angenehm lange nachhallt.

    2. „Challengers“ (2024)

    Liebe als Wettbewerb, Tennis als Krieg: Zendaya spielt Tashi, eine ehemalige Tennis-Ikone, die ihre Vergangenheit und ihre Gefühle nicht so leicht abschütteln kann. Luca Guadagnino verwandelt das Spielfeld in eine Arena für Machtspiele, Eifersucht und Begehren. Die Dreiecksbeziehung zwischen Tashi, ihrem Ehemann und ihrem Ex-Liebhaber entfaltet sich wie ein psychologischer Thriller, in dem jeder Blick und jede Bewegung über Sieg oder Niederlage entscheidet. 

    Mehr noch als in „Call Me by Your Name“ setzt Guadagnino auf eine sinnliche, fast körperliche Bildsprache, die jede Emotion spürbar macht. „Challengers“ ist ein Film voller Spannung, Leidenschaft – durchzogen von einem treibenden Soundtrack, der den Puls nach oben treibt.

    1. „The Menu“ (2022)

    Ein exklusives Dinner, ein abgelegener Küchentempel und ein Meisterkoch mit düsteren Absichten: Mark Mylods serviert eine bitterböse Satire auf die Welt der High-Class-Gastronomie – garniert mit Thriller-Elementen und messerscharfem Humor. Ralph Fiennes brilliert als eiskalter Starkoch, der seine Gäste nicht nur mit exquisiten Gerichten, sondern auch mit perfiden Enthüllungen konfrontiert. 

    Anya Taylor-Joy als unbeeindruckte Außenseiterin aus der Arbeiterklasse bringt das fein orchestrierte Chaos ins Wanken, während Nicholas Hoult als verzogener Foodie eine grandios peinliche Performance hinlegt. Die Atmosphäre schwankt zwischen stilvoller Eleganz und klaustrophobischer Bedrohung und macht „The Menu“ zu einem überaus spannenden Sehereignis.

    Ähnliche Filme wie „Anora“ – und wo man sie streamen kann

    Die untenstehende Liste enthält zehn Filme, die Fans von „Anora“ gefallen dürften. Die Streaming-Übersicht zeigt, bei welchen Anbietern sie derzeit im Abo, als Kauf- oder Leihoption verfügbar sind.

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  • <h1>Oscars 2025: Alle Gewinner-Filme im Überblick – und wo man sie streamen kann</h1>

    Oscars 2025: Alle Gewinner-Filme im Überblick – und wo man sie streamen kann

    Die Academy Awards sind vergeben – und auch in diesem Jahr brachte die Oscar-Verleihung Überraschungen und skurrile Momente hervor. Schon der Auftakt sorgte für Aufsehen: Moderator Conan O’Brien schlüpfte in einer bearbeiteten Szene aus dem Body-Horror-Film „The Substance“ aus Demi Moores Rücken – ein grotesker Start in eine glamouröse Nacht.

    Doch die größte Überraschung folgte später: Der Oscar für die beste Hauptdarstellerin ging wider Erwarten nicht an Moore, die für ihre Rolle als alternde Schauspielerin, die mit radikalen Mitteln um ewige Jugend kämpft. Stattdessen gewann Mikey Madison für „Anora“, in dem sie eine junge Sexarbeiterin spielt, die sich auf eine riskante Ehe mit einem russischen Klienten einlässt.

    Wer sonst noch triumphierte und wo alle Oscar-prämierten Filme zu sehen sind, verrät unser Streaming-Überblick.

    Oscars 2025 - Die Gewinner-Filme im Überblick

    1. „Anora“ (5 Oscars)

    Sean Bakers Drama erzählt von der gleichnamigen Stripperin Anora (Mikey Madison), die in eine gefährliche Welt aus Gewalt und Geld gezogen wird, als sie einen russischen Oligarchensohn heiratet. Was als voyeuristisch aufgeladene Aschenputtel-Geschichte beginnt, entwickelt sich schnell zu einem gefährlichen Machtspiel, als die Familie ihres Mannes von der Hochzeit erfährt.

    Der Film wurde in den Kategorien „Bester Film“, „Beste Regie“, Beste Hauptdarstellerin (Mikey Madison), „Bestes Originaldrehbuch“ und „Bester Schnitt“ ausgezeichnet.

    2. „The Brutalist“ (3 Oscars)

    Brady Corbets episches Drama über den (fiktionalen) ungarischen Architekten László Toth (Adrien Brody) erzählt von dessen Emigration in die USA und dem steinigen Weg zum Ruhm. Dabei entfaltet sich eine bildgewaltige Geschichte über Kunst, Macht und Identität. In weiteren Rollen brillieren Felicity Jones als seine Ehefrau und Joe Alwyn als zwielichtiger Auftraggeber.

    Der Film gewann in den Kategorien „Beste Filmmusik“, „Beste Kamera“ und Adrien Brody wurde als „Bester Hautdarsteller“ ausgezeichnet – absolut verdiente Ehrungen für ein visuell und erzählerisch fesselndes Meisterwerk, das obendrein mit einem geringen Budget auskommen musste.

    3. „Emilia Pérez“ (2 Oscars)

    Jacques Audiards tragischkomisches Musical-Drama über eine Anwältin (Zoë Saldaña), die in die kriminelle Unterwelt gezogen wird und unverhofft der Führungsfigur eines mexikanischen Drogenkartells (Karla Sofía Gascón) dabei helfen soll, geschlechtsangleichende Operationen durchführen zu lassen, besticht durch eine energiegeladene Inszenierung und starke Performances.

    Allerdings blieb der Film nicht frei von Kontroversen, vor allem durch Gascóns rassistische und sexistische Posts auf „X“ im Vorfeld der Oscars. Oscars gab es letztlich in der Kategorie „Beste Nebendarstellerin“ (Zoë Saldaña) und „Bester Song“ (El Mal).

    4. „Wicked“ (2 Oscars)

    Die Musical-Verfilmung „Wicked“, basierend auf dem gleichnamigen Broadway-Hit, erzählt die Vorgeschichte der Hexen von Oz und beleuchtet die Freundschaft zwischen der Außenseiterin Elphaba (Cynthia Erivo) und der beliebten Glinda (Ariana Grande). Der farbenprächtige und aufwendig inszenierte Film begeisterte mit seinen mitreißenden Songs und spektakulären Bühnenbildern. Bei den Oscars 2025 wurde „Wicked“ für „Bestes Produktionsdesign“ und „Beste Kostüme“ ausgezeichnet.

    5. „Dune: Part II“ (2 Oscars)

    Denis Villeneuves Sci-Fi-Drama setzt die visuell aufwendige und erzählerisch komplexe Adaption des Science-Fiction-Klassikers von Frank Herbert fort. Bei den Oscars 2025 gewann der Film die Auszeichnungen in den Kategorien „Bester Ton“ und „Beste visuelle Effekte“.

    6. „Konklave“ (1 Oscar)

    Edward Bergers Drama über eine Papstwahl, bei der Glaubensfragen durch Intrigen überschattet werden, überzeugt durch beeindruckende Bilder und starke Darstellerleistungen von Ralph Fiennes und John Lithgow als sein zentraler Gegenspieler. Allerdings fehlt es dem Film an erzählerischem Biss, um wirklich nachzuwirken. Für einen Oscar in der Kategorie „Bestes adaptiertes Drehbuch“ reichte es offensichtlich dennoch.

    7. „The Substance“ (1 Oscar)

    Coralie Fargeats Body-Horror-Film über eine Schauspielerin (Demi Moore/Margaret Qualley), die eine revolutionäre Verjüngungstechnologie testet, und dadurch in eine fatale Spirale der Selbstzerstörung gerät, wurde nach seiner Veröffentlichung kontrovers diskutiert: Gelungene feministische Kritik an weiblichem Schönheitsdruck – oder doch eher kontraproduktives Demütigungsspektakel? In jedem Fall konnte „The Substance“, und das entbehrt durchaus nicht einer gewissen Ironie, bei den Oscars 2025 nur in der Kategorie „Bestes Make-up & Hairstyling“ einen Sieg erringen.

    Diese und alle weiteren ausgezeichneten Oscar-Filme nach Kategorien:

    • Bester Film: The Brutalist
    • Beste Regie: Sean Baker (Anora)
    • Bester Hauptdarsteller: Adrien Brody (The Brutalist)
    • Beste Hauptdarstellerin: Mikey Madison (Anora)
    • Bester Nebendarsteller: Kieran Culkin (A Real Pain)
    • Beste Nebendarstellerin: Zoë Saldaña (Emilia Pérez)
    • Bestes Originaldrehbuch: Sean Baker (Anora)
    • Bestes adaptiertes Drehbuch: Peter Straughan (Konklave)
    • Bester internationaler Film: Für immer hier
    • Bester Animationsfilm: Flow
    • Bester Dokumentarfilm: No Other Land
    • Beste Kamera: The Brutalist
    • Bester Schnitt: Anora
    • Beste visuelle Effekte: Dune: Part Two
    • Bestes Make-up & Hairstyling: The Substance
    • Bestes Kostümdesign: Wicked
    • Bestes Szenenbild: Wicked
    • Beste Filmmusik: The Brutalist
    • Bester Originalsong: El Mal (Emilia Pérez)
    • Bester Ton: Dune: Part Two
    • Bester Kurzfilm: Ich bin kein Roboter
    • Bester animierter Kurzfilm: In the Shadow of the Cypress
    • Bester Dokumentar-Kurfilm: Die einzige Frau im Orchester 

    Wo kann man alle Gewinner-Filme der Oscars 2025 streamen?

    Die untenstehende, ständig aktualisierte Übersicht verrät, wo man derzeit die bei der Oscarverleihung 2025 prämierten Filme im Abo, als Kauf- oder Leihoption streamen kann.

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  • <h1>Die größten Oscar-Snubs aller Zeiten – und wo man sie streamen kann</h1>

    Die größten Oscar-Snubs aller Zeiten – und wo man sie streamen kann

    Die Oscars sind die prestigeträchtigsten Auszeichnungen, die die Filmindustrie zu bieten hat. Gerade weil sie als höchste Ehre gelten, werden die Entscheidungen der Academy mit scharfem Blick von einer cinephilen Öffentlichkeit verfolgt – und oft ebenso scharf kritisiert.

    Oft ist dann von einem „Snub“ die Rede. Gemeint ist die (mitschwingend: ignorante) Missachtung eines Werks oder einer Leistung, die zwar allgemein oder persönlich als einer Auszeichnung würdig erachtet wird, doch am Ende leer ausgeht.

    In diesem Jahr etwa wurde Luca Guadagninos „Queer“ bereits bei den Nominierungen völlig übergangen – was besonders im Hinblick auf die herausragende schauspielerische Leistung von Daniel Craig eine herbe Enttäuschung ist.

    Dieser Oscar-Snub reiht sich in eine lange Liste von (noch deutlich weniger nachvollziehbaren) Entscheidungen, die die Academy im Laufe der Jahrzehnten getroffen hat. Auch wenn viele dieser Filme, Regisseure und Schauspielerinnen mittlerweile zu einem festen Bestandteil der Filmgeschichte gehören, bleibt die Frage: Wie konnten sie nur übersehen werden?

    In diesem Artikel werfen wir einen Blick auf zehn der größten Oscar-Snubs aller Zeiten. Und für alle, die sich nach diesen übergangenen Meisterwerken sehnen, zeigen die Übersicht am Ende des Textes, wo man die betroffenen Filme aktuell streamen kann.

    Die 10 größten Oscar-Snubs

    10. „The Zone of Interest“, „Poor Things“ und „Anatomie eines Falls“ verlieren gegen „Oppenheimer“ als „Bester Film“ (2024)

    Die Entscheidung, die die Academy 2024 in der Kategorie „Bester Film“ traf, fühlt sich wie ein einziger, großer Snub an. Nicht, weil der letztliche Gewinner „Oppenheimer“ ein schlechter Film wäre, sondern weil nahezu jeder der anderen nominierten Beiträge spannender, mutiger, innovativer, tiefgründiger, origineller war – anders ausgedrückt: Es schlicht mehr verdient hätte. 

    Stattdessen entschied sich die Academy für ihren bewährten Lieblingscocktail: ein Historienepos über einen bedeutenden Mann, inszeniert von einem etablierten Regisseur – stilvoll durchaus, aber ohne narrative Risiken.

    The Zone of Interest“? Ein meisterhaftes Experiment in Kälte und Distanz von historischer Bedeutung, das das Publikum mit einer ebenso gewagten wie beklemmenden Inszenierung mitreißt. „Poor Things“? Ein abwegiges, feministisch aufgeladenes Frankenstein-Märchen mit einer Botschaft von grotesker Schönheit. „Anatomie eines Falls“? Ein psychologisch brillantes Drama, das sich so tief in moralische Grauzonen verstrickt, dass man am Ende das Wesen der Wahrheit selbst in Frage stellt.

    Aber nein, die Academy entschied sich – mal wieder – für das Prestige-Biopic eines Mannes aus der amerikanischen Geschichte. Und genau deshalb steht dieser Snub hier stellvertretend für all die Male, in denen die Academy einen einzelnen Film mit Preisen („Oppenheimer“ erhielt sieben Auszeichnungen) überschüttet hat, anstatt sie auf würdige Preisträger zu verteilen.

    Hollywood liebt es eben, sich selbst zu feiern: Filme über Filme, Filme über Stars, Filme über die eigene Geschichte. Viel zu oft gerät bei den Oscars in Vergessenheit, dass Kino noch so viel mehr sein kann, so viel mehr ist, als das.

    9. Judy Garland hat nie einen Oscar gewonnen

    Judy Garland ist eine der größten Ikonen der Filmgeschichte – eine Ausnahmekünstlerin, deren Stimme Generationen verzauberte und deren Leinwandpräsenz ihresgleichen suchte. Und doch hat auch sie nie einen Oscar für ihre Schauspielkunst gewonnen.

    Dabei schien ihr Weg dorthin geradezu vorgezeichnet: Bereits 1940 erhielt sie einen Ehren-Oscar für ihre Darbietung in „Der Zauberer von Oz“ (1939), in dem sie mit „Over the Rainbow“ einen der unvergesslichsten Songs der Filmgeschichte sang. Doch dieser Ehrenpreis war lediglich eine Art von Trostpflaster für eine junge Schauspielerin, die Hollywood bereits als Star behandelte, aber nie mit der höchsten Auszeichnung würdigte.

    Ihre erste reguläre Oscar-Nominierung erhielt sie 1955 als „Beste Hauptdarstellerin“ für „Ein neuer Stern am Himmel (A Star Is Born)“. In dem Film lieferte sie eine emotionale Tour de Force ab, die heute als eine der besten Darstellungen ihrer Karriere gilt – doch der Oscar blieb aus. Die Entscheidung der Academy sorgte damals für große Kontroversen, da viele Kritiker Garland als die verdiente Siegerin sahen.

    Neun Jahre später folgte eine weitere Nominierung, diesmal als „Beste Nebendarstellerin“ für „Das Urteil von Nürnberg“ (1961), in dem sie in einer kleinen, aber intensiven Rolle überzeugte. Erneutt blieb sie ohne Sieg. Dass eine Schauspielerin von Garlands Kaliber mit nur zwei regulären Nominierungen auskommen musste und gerade für ihre Leistung in „A Star is Born“ keine Auszeichnung erhielt, gilt als einer der größten Snubs in der Oscar-Geschichte.

    8. Cary Grant, hat nie einen Schauspiel-Oscar gewonnen

    Auch Cary Grant, der vielfach die männliche Hauptrolle in Hitchcock-Filmen, wie etwa „Der unsichtbare Dritte“ (1959) übernahm, blieb eine Oscar-Auszeichnung zeit seines Lebens verwehrt. Im Laufe seiner langen Karriere wurden ihm lediglich zwei Nominierungen als bester Hauptdarsteller zu teil: Als bester Hauptdarsteller in „Akkorde der Liebe“ (1942) und „None But the Lonely Heart“ (1945)

    Der Snub erscheint umso erstaunlicher, wenn man bedenkt, wie stark Grants Einfluss auf das Kino war: Das „American Film Institute“ wählte ihn hinter Humphrey Bogart auf Platz 2 der 25 bedeutendsten männlichen US-amerikanischen Filmstars aller Zeiten. Immerhin: Im Jahr 1970 wurde ihm der Ehrenoscar für seine „einzigartigen Filmdarstellungen“ zu teil.

    7. Marilyn Monroe war nie für einen Oscar nominiert

    Ein Mädchen aus schwierigen Verhältnissen wird zum Sexsymbol und steigt zum Hollywood-Star auf: Dieser Werdegang bescherte Marilyn Monroe, die eigentlich Norma Jeane Mortenson hieß, schon zu Lebzeiten ihren bis heute anhaltenden Legendenstatus. Wie sehr Monroe teils mit ihrem öffentlichen Ruf haderte, beleuchtete kürzlich das verstörende Drama „Blond“ von Andrew Dominik.

    Ein wesentlicher Teil ihrer Selbstzweifel: Die Reduktion auf ihr Äußeres, und die fehlende Anerkennung als professionelle Schauspielerin. Auch die Academy ließ ihr eine solche Anerkennung nicht zuteilwerden. Marilyn Monroe, die Verkörperung des Goldenen Zeitalters Hollywoods und eine der größten Leinwandikonen aller Zeiten, wurde nie auch nur für einen Oscar nominiert.

    Gerade die Rolle der Sugar Kane Kowalczyk in „Manche mögen’s heiß“ (1960) wird oft als ihre beste schauspielerische Leistung angesehen und hätte eine Anerkennung verdient gehabt.

    6. „In the Mood for Love“ hat keine Oscar-Nominierung erhalten (2001)

    Wong Kar-Wais „In the Mood for Love“ ist ein visuelles Meisterwerk, das die zerbrechliche Schönheit unerfüllter Liebe in einer melancholischen Erzählweise und eleganten Bildwelten einfängt. Trotz seiner nahezu perfekten künstlerischen Ausführung und zahlreichen Ehrungen bei internationalen Filmfestivals, wurde das romantische Drama aber mit keinerlei Oscar-Nominierung bedacht.

    „In the Mood for Love“, der oftmals als einer der besten Filme aller Zeiten und als einer der wichtigsten Werke des asiatischen Kinos genannt wird, wurde zwar als Beitrag aus Hong Kong für den besten fremdsprachigen Film eingereicht, erhielt aber auch hier keine Nominierung. Bis heute gilt es als fragwürdiges Versäumnis der Academy, Wong Kar-Wais Werk komplett zu ignorieren.

    5. Stanley Kubrick hat nie einen Regie-Oscar gewonnen

    Auch Stanley Kubrick, der mit Filmen wie „A Clockwork Orange“ und „The Shining“ bahnbrechende Werke schuf, die sich tief in die Kinogeschichte eingeschrieben haben, wurde nie mit dem Oscar für die „Beste Regie“ ausgezeichnet. Obwohl er viermal für den Preis nominiert wurde („Dr. Seltsam oder: Wie ich lernte, die Bombe zu lieben“ (1965), „2001: Odyssee im Weltraum“ (1969), „A Clockwork Orange“ (1972)“ und „Barry Lyndon“ (1976)) konnte er ihn nie gewinnen.

    Auch wurde keines seiner Werke als „bester Film“ ausgezeichnet. Der einzige Oscar, den eines seiner Werke erhielt, war für die visuellen Effekte in „2001: Odyssee im Weltraum“. Dass der Film, der vielfach als bester Sci-Fi-Film aller Zeiten genannt wird, keine bedeutendere Auszeichnung zuteil wurde, verwundert kaum: Bis heute tut sich die Academy mit Genrekino schwer. Erst 2023 kam es zu einem erfreulichen „ersten Mal“, als Daniel Kwans and Daniel Scheinerts elffach nominierter „Everything Everywhere All at Once“ als erster Sci-Fi-Film in der prestigeträchtigsten aller Oscar-Kategorien ausgezeichnet wurde.

    4. Glenn Close hat noch keinen Oscar gewonnen

    Es ist ein trauriger Rekord, den Glenn Close da hält: Mit acht Nominierungen gilt sie als die Schauspielerin mit den meisten Oscar-Chancen, ohne die Auszeichnung jemals tatsächlich zu gewinnen. Für ihre Leistungen in „Eine verhängnisvolle Affäre“ (1988), „Gefährliche Liebschaften“ (1989), „Albert Nobbs“ (2012) und „Die Frau des Nobelpreisträgers“ (2019) wurde sie jeweils mit Nominierungen als beste Hauptdarstellerin bedacht.

    Vor allem, dass ihr der Preis für ihr, heute Kultstatus genießenden, Darbietungen während der 1980er Jahre verwehrt blieb, gilt schwerer Snub. Auch wenn sie als eine der talentiertesten Schauspielerinnen ihrer Generation gilt, hat die Academy es bisher versäumt, ihre außergewöhnliche Leistung mit einer Auszeichnung zu ehren.

    3. „Brokeback Mountain“, kein Oscar für „Bester Film“ (2006)

    Ang Lee’s „Brokeback Mountain“ war ein filmischer Meilenstein, der sich mit der Liebe zwischen zwei Männern in einer homophoben Gesellschaft beschäftigte, damit die Grenzen des Mainstream-Kinos aufbrach und wahrscheinlich späteren Oscar-Gewinnern wie „Moonlight“ („Bester Film“ 2017) den Weg ebnete.

    Selbst wurde „Brokeback Mountain“ zwar mit acht Nominierungen bedacht und gewann mehrere wichtige Preise, darunter den Oscar für „Beste Regie“. Doch ausgerechnet der wichtigste Preis, der Oscar in der Kategorie „Bester Film“, ging überraschend an „L.A. Crash“ von Paul Haggis.

    Viele Filmkritikerinnen und -kritiker werten die Entscheidung als einen der größten Snubs der Oscar-Geschichte. Zurecht, denn „Brokeback Mountain“ hätte die Auszeichnung nicht nur wegen seiner kulturellen Bedeutung verdient, sondern war im Vergleich zum tatsächlichen Gewinner schlicht der interessantere, tiefgründigere und künstlerisch mutigere Kandidat.

    2. Alfred Hitchcock hat nie einen Regie-Oscar gewonnen

    Alfred Hitchcock, der Meister des Suspense und des Psychothrillers, gilt als einer der größten Regisseure aller Zeiten – einen Oscar für die beste Regie hat ihm die Academy aber nie verliehen. Zwar war er für die Inszenierung von „Rebecca“ (1941), „Das Rettungsboot „ (1944), „Ich kämpfe um dich“ (1945) „Das Fenster zum Hof“ (1954) und „Psycho“ (1960) fünffach in der Kategorie „Beste Regie“ nominiert – ging aber jeweils leer aus.

    Mit „Rebecca“ wurde immerhin eines seiner Werke mit einem Oscar als „bester Film“ ausgezeichnet. Dennoch: Die Tatsache, dass Hitchcock nie diese höchste Anerkennung als Regisseur erhielt, bleibt einer der größten Snubs in der Geschichte der Academy Awards.

    1. Frauen in der Kategorie „Beste Regie“ – ein ewiger Snub

    Wenn es um die Historie der „Beste Regie“-Kategorie bei den Oscars geht, erweckt es bisweilen den Eindruck, als hätte die Academy erst kürzlich von der Existenz weiblicher Filmemacherinnen erfahren. Seit 1929 wurden hunderte Männer für den Regie-Oscar nominiert – und gerade einmal neun Frauen. Neun. In fast 100 Jahren Oscar-Geschichte.

    Und wer hat ihn gewonnen? Nur drei Frauen:

    Das war’s. Drei Siegerinnen in fast einem Jahrhundert. Die Oscars lieben es, sich als progressiv zu inszenieren, aber wenn es um Frauen hinter der Kamera geht, läuft es nach dem Motto: Auf einen kleinen Fortschritt folgen Jahre des Stillstands. Allein in den letzten Jahren wurden etwa Charlotte Wells mit „Aftersun“ (2022) und Greta Gerwig mit „Barbie“ (2023) verdiente Regie-Nominierungen vorenthalten.

    Dass Frauen herausragende Filme inszenieren, steht außer Frage. Die Academy müsste nur mal richtig hinsehen.

    Die größten Oscar-Snubs – und wo man sie streamen kann

    Die untenstehende Liste zeigt, bei welchen Streaming-Anbietern man die größten Oscar-Snubs aktuell streamen kann.

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  • <h1>Ähnliche Serien wie „Yellowjackets“ – und wo man sie streamen kann</h1>

    Ähnliche Serien wie „Yellowjackets“ – und wo man sie streamen kann

    Düstere Atmosphäre, psychologischer Horror – und gefährliche Gruppendynamiken: „Yellowjackets“ erzählt vom Schicksal einer Mädchenfußballmannschaft, deren Flugzeug 1996 über der kanadischen Wildnis abstürzt. Diejenigen, die Katastrophe überstanden haben, überschreiten Grenzen, um zu überleben.

    Wie ihnen das gelingt, entfaltet sich langsam in einem parallel erzählten Zeitstrang: Im Zentrum stehen Shauna (Sophie Nélisse/Melanie Lynskey), Natalie (Sophie Thatcher/Juliette Lewis), Misty (Samantha Hanratty/Christina Ricci) und Taissa (Jasmin Savoy Brown/Tawny Cypress), deren Leben in der Gegenwart von den Ereignissen in der Wildnis überschattet wird.

    Für alle, die nach weiteren Serien mit Survival-Elementen, zwischenmenschlichen Konflikten und einer bedrohlichen Stimmung suchen, gibt es einige sehr sehenswerte Alternativen. Die Übersicht am Ende des Textes verrät, bei welchen Anbietern sie derzeit im Abo, als Kauf- oder Leihoption verfügbar sind.

    1. „The Last of Us“ (seit 2023)

    Die HBO-Adaption des gleichnamigen Videospiels folgt dem Schmuggler Joel (Pedro Pascal), der in einer postapokalyptischen Welt mit Ellie (Bella Ramsey), einem immunen Mädchen, quer durch die USA reist. Ein Pilzvirus hat die Menschheit fast ausgelöscht und viele in monströse Kreaturen verwandelt. Joel soll Ellie zu einer Widerstandsgruppe namens „Fireflies“ bringen, die möglicherweise Impfstoff entwickeln könnte. Während sie sich gegen infizierte Kreaturen und brutale Gegner verteidigen müssen, entwickelt sich zwischen ihnen eine tiefgehende Vater-Tochter-Dynamik.

    Ähnlich wie „Yellowjackets“ verbindet „The Last of Us“ Survival-Elemente mit tiefgehenden zwischenmenschlichen Dramen und moralischen Dilemmata. Die Serienschöpfer Craig Mazin und Neil Druckmann nutzen Rückblenden und zufällige Begegnungen im Jetzt, um das Handeln der Charaktere zu verdeutlichen und ihre Hintergrundgeschichten greifbarer zu machen.

    2. „The Leftovers“ (2014–2017)

    Nach dem plötzlichen Verschwinden von 2% der Weltbevölkerung hadert eine Gruppe von Menschen mit Trauer, Schuld und dem Übernatürlichen. Drei Jahre nach dem Ereignis folgt die Serie von Damon Lindelof unter anderem Kevin Garvey (Justin Theroux), dem Polizeichef einer Kleinstadt, der versucht, Normalität aufrechtzuerhalten, während seine Familie zerbricht. Parallel dazu kämpft Nora Durst (Carrie Coon), die ihre gesamte Familie verloren hat, mit ihrem Trauma.

    Mit seiner düsteren Atmosphäre und psychologischen Intensität bietet „The Leftovers“ ein ähnlich fesselndes Erlebnis wie „Yellowjackets“: Die Charaktere müssen sich ebenfalls mit unerklärlichen Phänomenen und ihren ganz persönlichen Dämonen auseinandersetzen.

    3. „Station Eleven“ (2021–2022)

    Die postapokalyptische Miniserie „Station Eleven“ basiert auf dem gleichnamigen Roman von Emily St. John Mandel und folgt einer reisenden Theatergruppe nach einer tödlichen Pandemie. Durch vielschichtige Figuren und poetische Inszenierungen hebt sich Patrick Somervilles Serie von klassischen Endzeitgeschichten ab – und zeigt, wie Kunst und Erinnerung helfen können, selbst nach einer Katastrophe menschlich zu bleiben.

    Die Erzählweise, die Verflechtung von Vergangenheit und Gegenwart, sowie die düstere Grundstimmung von „Station Eleven“ erinnern an „Yellowjackets“.

    4. „The 100“ (2014–2020)

    Nach einer nuklearen Apokalypse lebt der letzte Rest der Menschheit auf einer Raumstation, der sogenannten „Ark“. Als dort die Ressourcen knapp werden, werden 100 jugendliche Straftäter auf die Erde geschickt, um zu testen, ob sie wieder bewohnbar ist. Die Gruppe muss sich in der Wildnis zurechtfinden – wobei schnell Spannungen zunehmen, Machtkämpfe entstehen und schwierige moralische Entscheidungen getroffen werden müssen. Und bald entdecken die Jugendlichen auch noch, dass die Erde nicht so verlassen ist, wie sie dachten.

    „The 100“ bietet ebenso wie „Yellowjackets“ düsteres Survival-Drama, erzählt von schwierigen Gruppendynamiken und hält düstere Wendungen bereit.

    5. „The End of the F***ing World“ (2017–2019)

    Die rabenschwarze Coming-of-Age-Serie folgt James (Alex Lawther), einem emotionslosen Teenager, der davon überzeugt ist, ein Psychopath zu sein, und Alyssa (Jessica Barden), einer rebellischen Außenseiterin mit familiären Problemen. Die beiden schließen sich zusammen und begeben sich auf einen chaotischen Roadtrip, um vor ihren bisherigen Leben zu fliehen. Doch unterwegs begehen sie (versehentlich!) einen Mord, müssen der Polizei entkommen und geraten in eine rasante Abwärtsspirale aus Gewalt.

    Die finsteren Aspekte des Erwachsenwerdens werden hier ebenso verhandelt wie in „Yellowjackets“ – und auch böser Humor und verstörende Momente haben darin Platz.

    6. „Lost“ (2004–2010)

    Überlebende eines Flugzeugabsturzes stranden auf einer mysteriösen Insel. Der Arzt Jack Shephard (Matthew Fox), die flüchtige Kate Austen (Evangeline Lilly) und der charismatische Sawyer (Josh Holloway) übernehmen zentrale Rollen innerhalb der Gruppe, während der rätselhafte John Locke (Terry O’Quinn) glaubt, dass sie aus einem bestimmten Grund auf der Insel gelandet sind.

    Schon bald spitzt sich die Lage zu, als die Überlebenden nicht nur um Nahrung und Schutz kämpfen, sondern auch die dunklen Geheimnisse der Insel aufdecken.  „Lost“ gilt als eine der größten Inspirationen für „Yellowjackets“ und spielt ebenso mit der Wahrnehmung der Zuschauer, indem sie immer neue Rätsel aufwirft.

    7. „The Wilds“ (2020–2022)

    Eine Gruppe junger Frauen überlebt einen Flugzeugabsturz auf einer abgelegenen Insel – doch schon bald wird klar, dass sie nicht zufällig hier gelandet sind. Während sie ums Überleben kämpfen, entfalten sich Spannungen zwischen den Mädchen, insbesondere zwischen der ehrgeizigen Leah (Sarah Pidgeon), der wohlhabenden Shelby (Mia Healey) und der rebellischen Toni (Erana James). Mit jeder Episode enthüllt die Serie mehr über ihre individuellen Hintergrundgeschichten und Traumata, die sie mit sich tragen.

    Mit dieser Mischung aus Survival-Drama und Teen-Mystery kommt „The Wilds“ thematisch „Yellowjackets“ besonders nahe. Während die Mädchen ums Überleben kämpfen, enthüllt die Serie ihre individuellen Hintergrundgeschichten.

    8. „The Society“ (2019)

    „The Society“ erzählt von Teenagern aus einer wohlhabenden Stadt, die von einem Schulausflug zurückkehrt und feststellen muss, dass alle Erwachsenen spurlos verschwunden sind. Zudem scheint die Stadt vom Rest der Welt abgeschnitten zu sein – und eine die Möglichkeit, Kontakt nach Draußen aufzunehmen, gibt es nicht.

    Anfangs genießen die Jugendlichen ihre neue Freiheit, doch schnell entstehen Konflikte um Ressourcen, Macht und Sicherheit. Cassandra (Rachel Keller) versucht, eine funktionierende Ordnung aufzubauen, während ihr impulsiver Bruder Harry (Alex Fitzalan) und der charismatische Campbell (Toby Wallace) andere, teils gewalttätige Wege einschlagen. Alliances formen sich, Feindschaften entstehen, und über allem thront die Frage, was mit ihren Familien geschehen ist.

    Wie „Yellowjackets“ erkundet auch „The Society“ die Dynamik innerhalb einer isolierten Gruppe, in der Überlebensinstinkte und der menschliche Drang nach Kontrolle überhandnehmen.

    9. „Santa Clarita Diet“ (2017–2019,

    Drew Barrymore und Timothy Olyphant spielen das Vorstadt-Ehepaar Sheila und Joel Hammond, deren scheinbar normales Leben aus den Fugen gerät, als Sheila sich in einen Zombie verwandelt. Plötzlich hat sie einen unstillbaren Hunger auf Menschenfleisch, doch anstatt in Panik zu verfallen, versuchen die Hammonds, ihr neues Dasein irgendwie mit dem Alltag zu vereinen. Während Joel ihr dabei hilft, ihre mörderischen Gelüste zu stillen – ohne erwischt zu werden – muss sich das Ehepaar nicht nur um neugierige Nachbarn, sondern auch um ganz alltägliche Familienprobleme zu kümmern.

    Trotz des Comedy-Ansatzes erinnert „Santa Clarita Diet“ die Mischung aus schwarzem Humor und Body-Horror an „Yellowjackets“.

    10. „Hannibal“ (2013–2015, Bryan Fuller)

    Die kunstvolle Thriller-Serie mit Mads Mikkelsen als Dr. Hannibal Lecter und Hugh Dancy als Will Graham erkundet die dunklen Seiten der menschlichen Psyche: Will ist ein talentierter Profiler des FBI mit der außergewöhnlichen Fähigkeit, sich in die Gedankenwelt von Mördern hineinzuversetzen. Um ihn bei seiner Arbeit zu unterstützen, wird ihm der charismatische, aber gefährliche Psychiater Hannibal Lecter zur Seite gestellt – ohne zu wissen, dass dieser selbst ein kannibalistischer Serienmörder ist.

    Während sich eine komplexe und zunehmend toxische Beziehung zwischen den beiden entwickelt, wird Will langsam in Hannibals manipulative Spiele hineingezogen. Die Serie besticht durch ihre stilisierte Darstellung von Gewalt und die psychologische Manipulation zwischen Hannibal und Will. Ihre hypnotische Erzählweise und surrealen Bilder verstärken das Gefühl von Unbehagen, ähnlich wie in „Yellowjackets“, wo ebenfalls menschliche Abgründe und Wahnsinn im Mittelpunkt stehen.

    Serien wie „Yellowjackets“ – und wo man sie streamen kann

    Die untenstehende Übersicht verrät, wo man derzeit ähnliche Serien wie „Yellowjackets“ im Abo, als Kauf- oder Leihoption streamen kann.

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  • <h1>Serien für Fans von „The White Lotus“ – und wo man sie aktuell streamen kann</h1>

    Serien für Fans von „The White Lotus“ – und wo man sie aktuell streamen kann

    Bissiger Gesellschaftskommentar trifft luxuriöse Kulisse trifft tiefschwarzen Humor: Das ist das Erfolgskonzept der Anthologie-Serie „The White Lotus“, die in jeder Staffel eine neue Gruppe wohlhabender Gäste in exklusiven Resorts willkommen heißt. Sie sehnen sich nach Erholung, geraten aber vor allem in zwischenmenschliche Konflikte, in Machtspiele – und moralische Abgründe.

    Bislang dienten Hawaii (Staffel 1), Sizilien (Staffel 2) und Thailand (Staffel 3) als (Nicht-) Erholungsort der Extraklasse, an dem Klassenunterschiede und menschliche Hybris in einer bissigen Satire seziert werden.

    Wer nach einer ähnlichen Mischung aus Sozialkritik, tragikomischen Figuren und spannungsgeladener Inszenierung sucht, dem empfehlen wir die folgenden Serien, die an „The White Lotus“ erinnern. Der Überblick am Ende des Textes verrät, bei welchen Streaming-Anbietern man sie aktuell sehen kann.

    Ähnliche Serien wie „The White Lotus“ 

    1. „Beef“ (2023)

    Ein scheinbar banaler Streit im Straßenverkehr eskaliert zu einer gehässigen Fehde, die das Leben der beiden Beteiligten (gespielt von Steven Yeun und Ali Wong) immer weiter ins Chaos stürzt: Während der Konflikt zunächst nur kleine Racheakte hervorbringt, eskaliert er nach und nach in eine Spirale der Selbstzerstörung, die auch das persönliche und berufliche Umfeld von Danny und Amy mit hineinzieht. „Beef“ ist eine wahnwitzige Dramaserie über Wut, gesellschaftlichen Druck und unerfüllte Sehnsüchte.

    Die Serie von Lee Sung Jin überzeugt durch seine bitterböse Gesellschaftsanalyse und exzellente Schauspielleistungen. Wie „The White Lotus“ seziert auch „Beef“menschliche Abgründe mit viel schwarzem Humor und stellt Figuren in den Mittelpunkt, die mit ihren eigenen Schwächen kämpfen.

    2. „American Crime Story: Der Mord an Gianni Versace“ (2018)

    Die zweite Staffel der Anthologie-Serie „American Crime Story“ beleuchtet den Mord am berühmten Modedesigner Gianni Versace (Edgar Ramírez) durch den Serienmörder Andrew Cunanan (Darren Criss). Vor luxuriösen Schauplätzen wird das Psychogramm eines Mannes gezeichnet, der in seiner Besessenheit vom High-Society-Leben schließlich zur Gewalt greift.

    Doch „American Crime Story“ geht weit über eine bloße Kriminalgeschichte hinaus: Die Serie von Tom Rob Smith zeigt eindrucksvoll, wie sozialer Druck und gesellschaftliche Zwänge eine tragische Spirale in Gang setzen können. Fans von „The White Lotus“ werden die unerwarteten Wendungen, die feine Figurenzeichnung und die dekadente Ästhetik schätzen, die sich in opulenten Bildern entfaltet.

    3. „Severance“ (seit 2022)

    In „Severence“ unterziehen sich die Mitarbeiter eines großen Konzerns einer Prozedur, die die Erinnerung an ihr Arbeits- und Privatleben strikt voneinander trennt. Mit dieser dystopischen Prämisse, die das quasi-religiöse Mantra der „Work-Life-Balance“ auf die Spitze treibt, hat sich „Severance“ als eine der faszinierendsten Serien der vergangenen Jahre hervorgetan. Adam Scott brilliert in der Hauptrolle und wird unter anderem von Patricia Arquette und John Turturro unterstützt.

    Serienschöpfer Dan Erickson ist ein subtiler Suspense-Thriller über die Entfremdung des modernen Menschen von sich selbst und seiner Arbeit gelungen – ein Aspekt, der auch in den Luxus-Ressorts von „The White Lotus“ verhandelt wird.

    4. „Succession“ (2018–2023)

    „Succession“ folgt der mächtigen Familie Roy, die ein globales Medienimperium führt. Als Patriarch Logan (Brian Cox), zunehmend mit gesundheitlichen Problemen kämpft, bricht ein erbitterter Machtkampf zwischen seinen Kindern aus, die alle darauf aus sind, das Unternehmen zu übernehmen. Die Serie beleuchtet die zerstörerischen Dynamiken innerhalb der Familie und die moralischen Abgründe, in die sich die Beteiligten begeben, um ihre eigenen Ambitionen zu verwirklichen.

    Die Serie ist ein scharfsinniger Kommentar zur Elite, ebenso wie „The White Lotus“, und begeistert mit messerscharfen Dialogen sowie grandiosen Schauspielerleistungen von Brian Cox, Jeremy Strong, Sarah Snook und Kieran Culkin.

    5. „Sharp Objects“ (2018)

    Die Miniserie basiert auf dem gleichnamigen Roman von Gillian Flynn und folgt einer Journalistin (Amy Adams), die nach einem Aufenthalt in einer psychiatrischen Klinik in ihre Heimatstadt zurückkehrt, um über zwei brutale Morde zu berichten. Dabei deckt sie nicht nur Familiengeheimnisse auf, sondern sieht sich mit einer Stadt voller komplexer und finsterer Verstrickungen konfrontiert.

    Wie „The White Lotus“ taucht auch „Sharp Objects“ tief in zwischenmenschliche Dynamiken und die zerstörerischen Auswirkungen von Geheimnissen und Trauma ein.

    6. „Westworld“ (2016–2022)

    In einem futuristischen Freizeitpark, dem titelgebenden „Westworld“, können die Besucher ihre wildesten Fantasien ausleben, indem sie mit menschenähnlichen Robotern – sogenannten „Hosts“ – interagieren. Als diese jedoch beginnen, sich ihrer eigenen Existenz und ihrer Unterdrückung bewusst zu werden, wagt sich die Serie an eine Auseinandersetzung mit Themen wie (ökonomische) Macht und moralischer Verantwortung.

    Die Serie von Jonathan Nolan und Lisa Joy spielt mit der Grenze zwischen Realität und Illusion und stellt die Frage, was es bedeutet, wirklich zu leben – während sie gleichzeitig auf gesellschaftliche Ungleichheit und deren mitunter dramatische Folgen verweist. Mit dabei sind unter anderem Evan Rachel Wood, Ed Harris und Anthony Hopkins.  

    7. „Nine Perfect Strangers“ (2021)

    Neun Fremde treffen sich in einem exklusiven Wellness-Resort, das von der geheimnisvollen Masha (Nicole Kidman) geleitet wird, die mit unorthodoxen Methoden das „Wohlbefinden“ der Gäste fördern möchte. Doch als die Gruppe tiefer in Mashas bizarre und zunehmend manipulative Heilungsprogramme eintaucht, wird klar, dass hinter der Fassade des Resorts dunkle Geheimnisse lauern.

    Die Serie entwickelt sich zu einem psychologischen Thriller, der nicht nur die Obsession mit persönlicher Perfektion und Selbstoptimierung kritisiert, sondern auch die fragwürdigen Praktiken der Wellness-Industrie persifliert. 

    8. „Big Little Lies“ (2017–2019)

    Die Serie dreht sich um eine Gruppe von Müttern in einer wohlhabenden kalifornischen Küstenstadt, deren scheinbar perfektes Leben von einem dramatischen Mordfall aufgerüttelt wird. Mit einer erstklassigen Besetzung, darunter Reese Witherspoon, Nicole Kidman und Shailene Woodley, entfaltet sich eine düstere Geschichte über Geheimnisse, Intrigen und die dunklen Seiten von Wohlstand. Fans von „The White Lotus“ dürften an den die genauen Charakterstudien und der Auseinandersetzung mit der Heuchelei der Elite ihre Freude haben.

    9. „The Bear“ (seit 2022)

    „Carmy“ Berzatto (Jeremy Allen White), ein talentierter Koch, kehrt nach dem Tod seines Bruders aus dem Sternerestaurant in dessen chaotisches Sandwich-Restaurant in Chicago zurück, um das Geschäft zu retten. Die Serie taucht tief in Carmys innere Konflikte, die komplizierten Familiendynamiken und oft chaotische Arbeitsumgebung ein.

    The Bear“ fängt auf beeindruckende Weise die hektische, stressige Welt der Gastronomie ein und entfaltet dabei eine noch nervenaufreibendere Spannung als „The White Lotus“.

    10. „Dopesick“ (2021)

    Die Miniserie erzählt dieGeschichte der Opioid-Krise in den USA, ausgehend von der aggressiven Vermarktung von „Oxycontin“ durch die Pharmaindustrie. „Dopesick“ beleuchtet die Zerstörung, die durch diese Sucht verursacht wird – ebenso wie die Verstrickungen und systemischen Missstände, die sie ermöglichen.

    Mit hervorragenden Darstellern (u.a. Michael Keaton und Kaitlyn Dever) liefert „Dopesick“ eine packende Auseinandersetzung mit den zerstörerischen Auswirkungen von Profitgier und den menschlichen Tragödien dahinter. Die Miniserie übt, ähnlich wie „The White Lotus“, Kritik an Machtmissbrauch – aber Achtung: in einem deutlich schärferen Ton, der nicht durch humorvolle Momente gebrochen wird.

    Ähnliche Serien wie „The White Lotus“ – und wo man streamen kann

    Die untenstehende Übersicht zeigt, wo man ähnliche Serien wie „The White Lotus“  aktuell im Abo, als Kauf- oder Leihoption streamen kann.

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