Als The Big Bang Theory 2019 nach zwölf Staffeln endete, verabschiedete sich eine der erfolgreichsten Sitcoms der Fernsehgeschichte von den Bildschirmen – und mit ihr ein Ensemble, das schnell Kultstatus erreicht hatte.
Die Nerd-WG um Sheldon, Leonard, Penny und Co. prägte über ein Jahrzehnt lang das Bild des „sympathischen Außenseiters“ im Mainstream-TV. Doch was wurde nach der finalen Folge aus den Darstellerinnen und Darstellern? Manche verschwanden überraschend still aus der Öffentlichkeit, andere wagten den Sprung in neue, oft überraschende Rollen – vom düsteren Drama über die internationale Thriller-Serie bis hin zur eigenen Sitcom. Besonders spannend: Einige Gesichter kehren schon bald ins Big Bang-Universum zurück. Ein Überblick über die Wege, die der Cast nach dem Serienende eingeschlagen hat.
Jim Parsons (Sheldon Cooper)
Als exzentrischer Physiker Sheldon Cooper wurde Jim Parsons zum Gesicht von The Big Bang Theory. Nach dem Serienende blieb er dem Franchise treu: Er fungierte als Erzähler der Prequel-Serie Young Sheldon undeiner der ausführenden Produzenten. Als Schauspieler überzeugte er in der Verfilmung des Theaterstücks The Boys in the Band (2020) sowie als manipulativer Hollywood-Agent Henry Willson in der herausragenden Miniserie Hollywood von Ryan Murphy. 2022 spielte er außerdem im berührenden Drama Spoiler Alert die Hauptrolle. Parsons hat sich vom Sitcom-Star zum ernstzunehmenden Charakterdarsteller entwickelt, der mittlerweile häufig in queeren Kontexten zu sehen ist.
Johnny Galecki (Leonard Hofstadter)
Als Experimentalphysiker Leonard Hofstadter bildete Johnny Galecki das Zentrum der Nerd-WG – oft als Vermittler zwischen Sheldon und Penny. Nach dem Serienende zog sich Galecki überraschend aus dem Rampenlicht zurück. Seit 2019 ist er in keiner größeren TV- oder Filmproduktion aufgetreten. Stattdessen widmet er sich dem Familienleben und scheint den Rückzug bewusst gewählt zu haben – als leisen Kontrapunkt nach der Dauerpräsenz als prägende Serienfigur.
Kaley Cuoco (Penny)
Penny war als beliebte aber beruflich unambitionierte Nachbarin der Gegenpol zu den Nerds – charmant, schlagfertig und im Verlauf der Serie zunehmend komplexer. Kaley Cuoco gelang nach The Big Bang Theory ein beeindruckender Karrieresprung. In der gefeierten HBO-Max-Serie The Flight Attendant (2020-2022) glänzte sie als alkoholkranke Stewardess mit düsterem Geheimnis. Die Rolle brachte ihr „Emmy“- und „Golden Globe“-Nominierungen ein. 2022 spielte sie in der Actionkomödie The Man from Toronto an der Seite von Kevin Hart, 2024 übernahm sie die Hauptrolle im Thriller Role Play, in dem sie eine Doppelidentität verbirgt. Cuoco hat zeigt: Sie kann mehr als Sitcom.
Simon Helberg (Howard Wolowitz)
Howard war der schmierige, aber liebenswerte Ingenieur mit Hang zu engen Rollkragenpullovern. Schon während der Sitcom wirkte Simon Helberg 2016 an Florence Foster Jenkins mit und war an der Seite von Meryl Streep und Hugh Grant zu sehen. Danach ließ er die leichtfüßige Comedy weitgehend hinter sich: 2021 spielte er eine prägnante Rolle im avantgardistischen Musikfilm Annette mit Adam Driver. 2023 war er wiederum in zwei Folgen der Krimiserie Poker Face mit Natasha Lyonne zu sehen.
Kunal Nayyar (Raj Koothrappali)
Der Astrophysiker Raj war bekannt für seine Tollpatschigkeit in Liebesdingen – und seiner Unfähigkeit, mit Frauen zu sprechen. Kunal Nayyar kehrte nach dem Serienende in seine britische Heimat zurück: 2022 übernahm er eine Hauptrolle in der britischen Thriller-Serie Suspicion, 2024 war er dann in den Filmen Spaceman – Eine kurze Geschichte der böhmischen Raumfahrt mit Adam Sandler sowie in der Teenie-Rom-Com Date mich, Billy Walsh! zu sehen.
Mayim Bialik (Amy Farrah Fowler)
Amy war Sheldons neurobiologische Seelenverwandte – und brachte frischen Wind in die männlich dominierte Runde. Mayim Bialik, selbst promovierte Neurowissenschaftlerin, nutzte nach dem Ende von Big Bang ihre Popularität für neue TV-Projekte. Zwischen 2021 und 2023 spielte sie die Hauptrolle in der FOX-Sitcom Call Me Kat. Auch als Produzentin war sie tätig. Neben der Schauspielerei moderierte Bialik zeitweise auch das US-Quizformat Jeopardy!.
Melissa Rauch (Bernadette Rostenkowski-Wolowitz)
Bernadette, die toughe Mikrobiologin mit piepsiger Stimme, war nicht nur Howards Ehefrau, sondern auch eine der stärksten weiblichen Figuren der Serie. Melissa Rauch kehrte 2023 mit der NBC-Serie Night Court ins Rampenlicht zurück – als Richterin Abby Stone in einer Neuauflage des gleichnamigen Kultformats, das in Deutschland als Harrys wundersames Strafgericht (1984-1992) bekannt ist. Damit gelang ihr ein erfolgreicher Sprung vom Ensemblemitglied zur zentralen Serienfigur.
Kevin Sussman (Stuart Bloom)
Der schüchterne Comicladenbesitzer Stuart war lange nur Randfigur – aber spätestens ab Staffel 6 ein fester Bestandteil der Clique. Nach Big Bang trat Kevin Sussman mehrfach in Call Me Kat auf, war in einer Folge Better Call Saul (Staffel 6/11) zu sehen und überzeugte 2022 in The Dropout – der Miniserie über die Tech-Hochstaplerin Elizabeth Holmes. Sussman verkörperte den IT-Chef Mark Roessler, der im Skandal rund um ihr Start-Up „Theranos“ zum Bauernopfer wird. Bald aber kehrt Sussman ins Big Bang-Universum zurück: In der Spin-Off-Serie Stuart Fails to Save the Universe schlüpft Sussman erneut in seine einstige Rolle.
Brian Posehn (Bert Kibbler)
Geologe Bert Kibbler war eine der kurioseren Figuren der Serie – groß, liebenswert, und immer etwas neben der Spur. Brian Posehn trat nach dem Finale von Big Bang vereinzelt in Serien auf, darunter The Neighborhood und The Mandalorian (kleine Gastrolle). Ab (voraussichtlich) 2026 kehrt auch er er zu seinen Big Bang-Wurzeln zurück: Im geplanten Spin-off Stuart Fails to Save the Universe wird er wieder als Bert zu sehen sein.
Sheldon, Penny & Co.: Was die Stars von „The Big Bang Theory“ heute machen
Eine Auswahl der Filme und Serien, in denen die Schauspielerinnen und Schauspieler aus The Big Bang Theory zu sehen sind, findet sich in der untenstehenden Liste – zusammen mit aktuellen Streaming-Informationen.