Dass Bradley Cooper sich einst darum bemühen würde, sich als Regisseur und Autor von ernsten Dramen einen Namen zu machen, war zumindest nach den Rollen, die ihm zum internationalen Durchbruch verhalfen, wohl kaum zu erwarten.
Nach ersten TV-Auftritten (u.a. „Alias – Die Agentin“), seiner ersten Hauptrolle in Ryūhei Kitamuras „The Midnight Meat Train“ (2008) und zahlreichen Nebenrollen in namhafter besetzten Komödien (u.a. „Der Ja-Sager“), wurde er mit der derben „Bro“-Comedy „Hangover“ (2009) schließlich einem breiten Publikum bekannt.
Es dauerte allerdings nicht lange, bis sich Bradley Cooper nach diesem Erfolg allmählich thematisch anspruchsvoll(er)en Projekten widmete und zunehmend Aufgaben abseits des Scheinwerferlichts übernahm. Im Thriller „Ohne Limit“ (2011) spielte er nicht nur die Hauptrolle, sondern fungierte außerdem erstmals als ausführender Produzent.
Eine erste echte Anerkennung für sein schauspielerisches Talent wurde Bradley Cooper wiederum für seine Darbietung in David O. Russels „Silver Linings“ (2012) zuteil, in dem er an der Seite von Jennifer Lawrence in die Rolle eines manisch-depressiven Mannes schlüpft, der nach seiner Entlassung aus der Klinik zurück ins Leben finden muss. Die romantische Komödie wurde mit zahlreichen Oscarnominierungen bedacht – unter anderem in der Kategorie „Bester Hauptdarsteller“.
Nach sechs weiteren Jahren, die für den Schauspieler von einer eher teils zweifelhaften Rollenauswahl geprägt waren („American Sniper“), folgte mit „A Star Is Born“ (2018) schließlich Coopers Drehbuch- und Regiedebüt, das ebenfalls mit Aufmerksamkeit von der „Academy“ belohnt wurde. Die Neuverfilmung von „Ein Stern geht auf“ (1937) war nicht nur als „bester Film“ für den Oscar nominiert, auch Bradley Cooper erhielt für seine Darbietung eine weitere Nominierung.
Mit „Maestro“ (2023) wagte Bradley Cooper es schließlich erneut, in einer Produktion gleichsam als Hauptdarsteller, Regisseur, Drehbuchautor und Produzent aufzutreten – und das mit kreativem Erfolg. Die Filmbiografie um den Komponisten und Dirigenten Leonard Bernstein ist – anders als es die aufgeregte Diskussion um Nasenprothesen hätte vermuten lassen – das bislang beeindruckendste Werk in Coopers bisheriger Karriere.
In diesem Streaming-Guide stellen wir diesen und weitere besonders sehenswerte Filme mit Bradley Cooper vor. Eine Übersicht dazu, wo sie derzeit im Abo, als Kauf- oder Leihoption abrufbar sind, befindet sich am Ende des Artikels.
Die besten Filme mit Bradley Cooper
1. „Maestro“ (2023)
„Maestro“ ist nicht nur Bradley Cooper zweite Regiearbeit, sondern auch seine bisher beste Leistung als Charakterdarsteller. Mit schauspielerischem Feingefühl porträtiert er den Dirigenten und Komponist Leonard Bernstein in verschiedenen Lebensphasen und lässt so die Transformation des Musikers, sowohl in physischer als auch emotionaler Hinsicht, für das Publikum glaubhaft und nachempfindbar werden.
Das Drehbuch beleuchtet sowohl Bernsteins künstlerische Brillanz als auch seine persönlichen Konflikte, insbesondere seine Beziehung zu seiner Frau Felicia Montealegre (Carey Mulligan). „Maestro“ ist eine zutiefst berührende Filmbiografie einer komplexen, in ihrem Handeln sicherlich kritikwürdigen Künstlerpersönlichkeit, die zwischen Karriereanspruch und einem narzisstischen Drang nach Bestätigung und ständigem Nervenkitzel gefangen zu sein scheint.
2. „Nightmare Alley“ (2021)
In Guillermo del Toros atmosphärischem Thriller „Nightmare Alley“ spielt Bradley Cooper den ehrgeizigen Gauner Stanton Carlisle, der in die Welt der Wahrsager und Mentalisten eintaucht. Der in den 1940er Jahren angesiedelte Film folgt Carlisle auf seinem Weg durch die dunklen Seiten des Showbusiness und erzählt zunächst von den Erfolgen, die er durch seinen Charme und rücksichtslose Betrügereien erzielt.
Ganz im Stile des Film noir, vor dem sich Guillermo del Torro hier sowohl in visueller Hinsicht als auch auf Handlungsebene verneigt, folgt auf den Hochmut schon bald der Fall eines Mannes, der von Gier und Selbstüberschätzung geleitet wird. Cooper zeigt in dieser Rolle eine intensive Präsenz, die den schrittweisen Abstieg seines Charakters nuanciert nachzeichnet.
3. „The Place Beyond the Pines“ (2013)
In „The Place Beyond the Pines“ bewies Bradley Cooper erstmals sein schauspielerisches Talent für komplexere Rollen. Im düsteren Drama von Derek Cianfrance („Blue Valentine“), das über mehrere Generationen hinweg die weitreichenden Auswirkungen von Entscheidungen auf das Leben verschiedener Menschen beleuchtet, spielt er den Polizisten Avery Cross. Als es zu einer verhängnisvollen Begegnung mit einem Bankräuber kommt (Ryan Gosling), wird er mit moralischen Dilemmata konfrontiert.
Coopers Darbietung verleiht einem ambivalenten Charakter, der nicht nur mit den psychologischen Folgen seiner Tat zu kämpfen hat, sondern auch in einem korrupten Polizeisystem gefangen ist, zusätzliche Tiefe. Auch in optischer Hinsicht ist der in drei Akte unterteilte „The Place Beyond the Pines“ beeindruckend: Beinahe poetisch anmutende Landschaftsaufnahmen verstärken das Gefühl von unausweichlicher Schicksalhaftigkeit und verleihen dem Film eine fast mythische Qualität.
Weitere Filme mit Bradley Cooper – und wo man sie streamen kann
Die untenstehende Liste enthält diese und weitere Filme mit Bradly Cooper und zeigt, bei welchen Streaming-Anbietern sie derzeit im Abo, als Kauf- oder Leihoption verfügbar sind.