Wahrscheinlich braucht es nicht viel mehr als ein Zitat, um einen Eindruck davon zu erlangen, worum es in dieser Filmreihe geht: „We ride together, we die together. Bad boys for life.“
So bringt Mikey (Will Smith) das Band zu seinem Co-Cop Marcus (Martin Lawrence) einmal auf den Punkt. Das ungleiche Drogenfahnder-Duo – während Ersterer einem Leben als wohlsituierter Playboy frönt, führt Letzterer ein unaufgeregtes Dasein als Familienvater – setzt in seinem Arbeitsalltag auf eher ungewöhnliche Methoden und manövriert sich damit immer wieder in Schwierigkeiten.
Seit ihrem Debüt im Jahr 1995, als der von Michael Bay inszenierte „Bad Boys – Harte Jungs“ seine Premiere feierte, konnte das Franchise eine treue Fangemeinde aufbauen. Das Schema bleibt dabei immer dasselbe: Schlagfertige Dialoge zwischen den „Detectives“ aus Miami sollen die spektakuläre Action auflockern, dazu gibt es ein bisschen „Bromance“ – und fertig ist die bewusst auf jeden Anspruch verzichtende Actionkomödie im Blockbuster-Format.
Film und Film steht eine neue Herausforderung im Zentrum einer zuerst an effektvollen Schauwerten interessierten Story: Während Marcus und Mikey im ersten Teil die Täter hinter einem aufsehenerregenden Raub von Rauschgift im Wert von 100 Millionen US-Dollar aus der Asservatenkammer des Departments ausfindig machen müssen, gilt es in „Bad Boys II“ ein Drogenkartell zu zerschlagen, das die Stadt mit Ecstasy überschwemmt.
Nach dieser, erneut von Jerry Bruckheimer („Top Gun“) produzierten Fortsetzung im Jahr 2003 wurde es erst einmal eine ganze Weile lang still um die „harten Jungs“. Zwar entwickelte sich der Film erneut zu einem finanziellen Erfolg. Gleichzeitig wurde er von der Kritik für einen dramatischen Mangel an Moralempfinden und unnötig drastische Szenen geradezu verrissen.
Dass die Reihe sich womöglich überlebt haben könnte und daher einfach eingestellt werden würde, bedeutete das allerdings nicht. Zunächst versuchte Bruckheimer, das erprobte aber aus der Zeit gefallene Schema schlicht einem weiblichen Ermittlerduo überzustülpen: „L.A.‘s Finest“ (2019 – 2020) kreist um ebenfalls zwei sehr unterschiedliche Drogenfahnderinnen (gespielt von Gabrielle Union und Jessica Alba), die trotz ihrer Differenzen allerdings ein erfolgreiches Team abgeben. Überzeugen konnte die nach nur zwei Staffeln eingestellte Serie allerdings weder Kritik noch das TV-Publikum.
Die „Bad Boys“ in einer neuen Ära
Kurz darauf folgte dann, stolze 17 Jahre nach der ersten Filmfortsetzung, der dritte Teil der Reihe. Weiterhin mit Will Smith und Martin Lawrence in den Hauptrollen, erzählt „Bad Boys for Life“ vom Rachefeldzug einer eigentlich zu lebenslanger Haft verurteilten Witwe eines Kartellbosses. Mithilfe ihres Sohnes kann sie aus einem mexikanischen Hochsicherheitsgefängnis ausbrechen und beauftragt einen Auftragskiller, der Marcus und Mikey zur Strecke bringen soll.
Obwohl Krawall, Aufruhr und Randale weiterhin im Fokus des Geschehens stehen, kommt die nun von Adil El Arbi und Bilall Fallah inszenierte Actionkomödie immerhin ohne pietätlose Entgleisungen aus – und konnte als weltweit dritterfolgreichster Film des Jahres 2020 nicht nur an den Kinokassen überzeugen, sondern erfuhr auch seitens der Kritik wieder ein wohlwollenderes Urteil.
Eine wahre Entwicklung hat das Ermittlerduo in beinahe dreißig Jahren allerdings nicht durchgemacht. Laut den beiden Hauptdarstellern soll sich das mit dem vierten Teil nun aber radikal ändern. „Bad Boys: Ride or Die“ soll den Fans etwas „völlig Neues“ bieten, wie sowohl Will Smith als auch Martin Lawrence in Interviews betonen. Ob dem so ist, lässt sich ab dem 05. Juni herausfinden – dann startet der Film in den deutschen Kinos.
Wer vorab noch einmal in die Welt der ungleichen Drogenfahnder eintauchen möchte, erfährt im Streaming-Guide von JustWatch, wo es alle Filme der Reihe sowie die Spin-Off-Serie derzeit im Abo, als Leih- oder Kaufoption zu streamen gibt.