Der Vampirfilm ist tief in der Filmgeschichte verwurzelt – und kein anderer Film steht so sehr für diese Entwicklung wie „Nosferatu – Eine Symphonie des Grauens“ aus dem Jahr 1922. Der Klassiker von Friedrich Wilhelm Murnau prägte nicht nur bedeutend den Horrorfilm, sondern setzte auch Maßstäbe für die filmische Aufbereitung des Vampir-Mythos im Kino.
Robert Eggers will ihn abermals zum Leben erwecken: Der US-amerikanische Regisseur, der bereits mit Filmen wie „The Witch“ und „Der Leuchtturm“ (2019) ein außergewöhnliches Gespür für atmosphärische Erzählweisen und brütende Stimmungen bewies, nimmt sich mit seinem langersehnten Remake „Nosferatu – Der Untote“ des Meilensteins des deutschen Expressionismus an.
Im Laufe der Jahre gab es allerdings immer wieder Versuche, das Erbe von „Nosferatu“ neu zu interpretieren. Von frühen Remakes bis hin zu künstlerischen Neuauflagen: Hier ist eine Übersicht über die wichtigsten „Nosferatu“-Filme und ihre Bedeutung für das Kino. Unsere Übersicht am Ende des Textes verrät außerdem, bei welchen Streaming-Anbietern sie derzeit im Abo, als Kauf- oder Leihoption verfügbar sind.
Die Geburtsstunde des Vampirfilms: „Nosferatu – Eine Symphonie des Grauens“ (1922)
Friedrich Wilhelm Murnaus „Nosferatu“ ist nicht nur der Vater des Vampirfilms. Der Stummfilm gilt gleichsam als einer der ersten Horrorfilme überhaupt und der von Max Schreck verkörperte Graf Orlok wird immer wieder als eine der gruseligsten Figuren der Filmgeschichte benannt. Seine markante Darstellung des Nosferatu als schleichendes übernatürliches Wesen, mit steifer Körperhaltung und weit aufgerissenen Augen, prägt bis heute die filmische Vorstellung des Monströsen.
Murnau, der zu den wichtigsten deutschen Regisseuren der Stummfilmzeit zählt und später etwa auch Goethes „Faust“ adaptierte, setzt in seinem Film auf stilisierte Schattenspiele und düstere, surreal anmutende Kulissen, die das Publikum in eine Welt des damals (zumindest auf der Leinwand) noch weitgehend unbekannten Unheimlichen entführten.
Die finstre Widergeburt durch Werner Herzog: „Nosferatu – Phantom der Nacht“ (1979)
Über ein halbes Jahrhundert später wagte sich Werner Herzog an eine Neuinterpretation des Klassikers. Im Gegensatz zum Original von Murnau, das vor allem eine Geschichte des Grauens erzählte, setzte der Autorenfilmer stärker auf das melancholische und poetische Potenzial des „Dracula“-Stoffes. Klaus Kinski, der in „Nosferatu - Phantom der Nacht“ bereits zum zweiten Mal mit Werner Herzog zusammenarbeitete, spielte den Grafen als von der Einsamkeit geplagten Einsiedler, der über den Verlust der Fähigkeit, zu lieben und selbst geliebt zu werden, bitter geworden ist.
Werner Herzog verbindet klassische Horrorfilmelemente mit einer brütenden Meditation über Endlichkeit, Sehnsucht und Isolation und bespielt damit vor allem die existenzielle Facette des Vampir-Mythos. Passend dazu findet „Nosferatu – Phantom der Nacht“ zu einem finstereren Ende als die Vorlage – und ist damit mehr noch als ein Remake ein eigenständiger Meilenstein.
Die Neuinterpretation von Robert Eggers: „Nosferatu – Der Untote“ (2024)
„Totgesagte leben länger“, das gilt für Vampire im Besonderen: Robert Eggers „Nosferatu – Der Untote“ holt Graf Orlok erneut auf die große Leinwand und gehört mit Bill Skarsgård, Lily-Rose Depp und Willem Dafoe als Teil des Cast zu den meisterwarteten Filme des Jahres 2025.
Aus gutem Grund: Mit seinen bisherigen Filmen hat der Regisseur immer wieder ein besonderes Talent dafür gezeigt, (film-) historische Mythen durch eine bestechend ästhetische Bildsprache und eine düstere Atmosphäre mit einer fesselnden Aura aufzuladen. „Nosferatu“ verspricht sowohl eine Hommage an den deutschen Expressionismus als auch eine visuell beeindruckende Erforschung von Obsession zu werden, die „Gothic“- und „Art-Horror“-Ansprüche miteinander vereint.
Alle „Nosferatu“-Filme in chronologischer Reihenfolge – und wo man sie streamen kann
Die untenstehende Liste enthält diese und alle weiteren „Nosferatu“-Filme. Außerdem verrät unsere ständig aktualisierte Übersicht, bei welchen Streaming-Anbietern sie derzeit im Abo, als Kauf- oder Leihoption verfügbar sind.