Melisa (Judith Neumann) hat den weiten Weg vom Meer in die Berge auf sich genommen, weil sie, wie schon ihr Großvater, im Bergwerk arbeiten möchte. Um diesen Traum zu verwirklichen, gibt sie sich als junger Mann namens Mathis aus. Als sie ein kleines Fürstentum erreicht, in dem sie Arbeit finden will, gerät sie in ein Ränkespiel: Der schwermütige Fürst Ingolf (Pasquale Aleardi) möchte abdanken, und seine Tochter Sophia (Kristin Alia Hunold) ist die rechtmäßige Thronerbin. Deren böser Onkel Rudolf, Fürst Ingolfs Zwillingsbruder, stiftet jedoch Sophias Bruder Berthold (Langston Uibel) an, selbst nach dem Thron zu greifen, da ihm das als Mann zustehe. Zu diesem Zweck täuschen Rudolf und Berthold eine Entführung Sophias vor, um sie in ein fernes Land zu verkaufen. Mitten in diese Entführung platzt nun Melisa hinein, und es gelingt ihr, Sophia zu befreien. Doch nicht nur Fürst Ingolf herrscht in diesem Reich: Der sagenhafte Berggeist Mehrich (Emanuel Fellmer) lebt im Bergwerkstollen, und die Menschen geben ihm fälschlicherweise die Schuld für alles Unheil. In Wahrheit aber ist Mehrich ein Wesen, das die menschlichen Gefühle nicht versteht und jede Gestalt annehmen kann. Als Mehrich auf Melisa trifft, beschließt er, sie zu beobachten und so die Menschen zu studieren. In diesem Märchen schwindelt jeder, um seinen erwünschten Platz im Leben zu finden: Melisa gibt sich als Mann aus, weil sie glaubt, nur so im Bergbau arbeiten zu können. Prinz Berthold heuchelt Geschwisterliebe vor, weil er auf den Thron scharf ist. Und Erbprinzessin Sophia beschwindelt sich selbst, weil sie sich nicht zutraut, Thronfolgerin zu werden. Am Ende finden sie dann doch - fernab aller Klischees - den Platz im Leben, der ihnen entspricht. Gespiegelt wird das Thema in der Figur des Berggeists Mehrich, einem Gestaltwandler, der ganz selbstverständlich in jede Rolle schlüpfen und gar nicht nachvollziehen kann, warum die Menschen sich so viele Gedanken um Geschlechterrollen und soziale Erwartungen machen.