Meine All Time Favorites! Ohne die Älteren von ihnen würde es heute niemanden interessieren, was ich im Internet so von mir gebe. Ohne die Neueren würde ich nicht an den Fortschritt des Mediums glauben. Wir leben in einer goldenen Ära - eingeleitet von den Sopranos…
The Sopranos (1999-2007)
Die erste Serie meines Lebens, für die ich mir die Nächte um die Ohren schlug. Sonntagnachts um 2:00 Uhr morgens verharrte ich mit aufgerissenen Augen vor dem Fernseher. Nicht nur um zu erfahren wie es weitergeht. Jede Folge verfolgt ihr eigenes Thema, von denen mich einige nie wieder losgelassen haben. Dass Die Sopranos damit auch noch ganz nebenbei das Medium TV umstellten und die dramaturgischen Grundlagen für das immer noch anhaltende Serienzeitalter schufen, kommt noch als kleines i-Tüpfelchen mit drauf.
Game of Thrones (2011-2019)
Wenn Die Sopranos sowas wie das Alte Testament der Serien-Renaissance sind, dann ist die Red Wedding das Jahr 0 dieser Zeitrechnung. Das Lied von Eis und Feuer als das Neue Testament. Mit ähnlich umstrittenen Finale.
Better Call Saul (2015-2022)
Breaking Bad endete auf einem inszenatorischen Höhepunkt, den das Prequel nahtlos aufgreift - und sogar verfeinert! Better Call Saul steckt noch mehr Subtext, Mehrdeutigkeit und Überlegungen in jede einzelne Momentaufnahme. Die größte Kunst des Fernsehens ist es, manche glauben zu lassen, es passiere sehr wenig.
Cowboy Bebop (1998-1999)
Die perfekte Symbiose von Animation, Musik und einem urzeitlichen 4:3-Bild, bei dem ich trotz der gefühlt längsten Kamerafahrt der Film- und Seriengeschichte, minutenlang ergriffen mit den Tränen kämpfe.
Firefly (2002-2003)
Seit ich mich zum ersten Mal überreden ließ Joss Whedons Firefly nachzuholen, gibt es dieses wiederkehrende Ritual: Ich sehe die 14 einsamen Folgen. Dann den abschließenden Kinofilm. Und anschließend beginne ich von vorne…
House M.D. (2004-2012)
Es gibt da draußen diese Schnapsidee, dass Dr. House im Prinzip in jeder Folge denselben Fall löst. Dass die Spannung raus sei, weil tatsächlich jede Folge derselben Dramaturgie folgt. Doch darum geht es nicht. Es geht um das Schicksal jedes Patienten. Was die Diagnose mit diesem anstellt - und wie er und sein Umfeld damit umgehen werden. Und Dr. House. “Nur” zu leben, ist nicht immer das Happy End, dass wir alle suchen. Das gilt auch für Gregory House.
Rick and Morty (2013 bis in die Unendlichkeit)
Keine zwei Animationsserien sind so nah am Puls der Zeit wie Rick and Morty und South Park: diese beißende Gesellschaftskritik, die augenöffnenden Beobachtungen und das blinde Verständnis für die Popkultur. Doch nur eines von beiden hat auch ein emotionales Gewicht, das härter zuschlägt als die gesamte Masse des Multiversums.
Ted Lasso (seit 2020)
Ich sage Menschen nicht, sie müssten Ted Lasso sehen. Ich empfehle ihnen sich die Serie aufzuheben. Bis die Stunden etwas dunkler sind. Bis man wieder etwas glauben an die Menschheit und an sich selbst braucht. DANN sollte man Coach Lasso eine Chance geben.
Lost (2004-2010)
Man ahnt heute nicht mehr, wie wir alle bei jeder Werbeunterbrechung und Spannungsspitze vorm Fernseher verzweifelten.
Peacemaker (seit 2022)
Auch wenn Platz 10 traditionell der Schleudersitz einer jeder Bestenliste sein sollte, bis das nächste Mammutwerk um die Ecke stapft: Es gibt ein ganz simples Indiz, das für James Gunns Peacemaker spricht. Als ich wöchentlich auf heißen Kohlen sitzend auf die nächste Folge wartete, sah ich mir einfach alle bisherigen Folgen schon wieder an. Jedes. Einzelne. Mal… Ausgerechnet bei Peacemaker.