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Sonja (Sabrina Kruschwitz) und Julia (Julia Kaufmann) sind beste Freundinnen. Sie reden über alles, ihre Vorstellungen und Träume, ihre Erfahrungen mit Jungs und darüber, wie das wohl sein wird, wenn man erwachsen ist. Wenn die beiden einander nicht hätten, wäre ihr Alltag noch trister. Sonja wohnt mit ihrer überforderten Mutter in einer Plattenbausiedlung, der Vater interessiert sich nicht für die Familie, die Jungs machen platte Annäherungsversuche und ihr Freund möchte endlich mit ihr schlafen. Aber Sonja hat andere Vorstellungen von ihrem Leben, von Glück und erster Liebe. Als sie ihre neuen Gefühle für Julia entdeckt, weiß sie endlich, was sie so lange vermisst hat... Regisseurin Kirsi Liimatainen erzählt in ihrem ersten Spielfilm 'Sonja' (2006) die Geschichte zweier junger Mädchen an der Schwelle zum Erwachsenwerden, jener Zeit der Jugend, in der alles sehr neu, verletzbar und besonders ist. Viel geredet wird nicht in diesem Film. Die Mädchen können nicht so genau in Worte fassen, was mit ihnen los ist und die Erwachsenen hören ihnen sowieso nicht zu. Sonjas Mutter ist mit der Entwicklung ihrer Tochter überfordert, sie hätte gerne alles geregelt und in 'normalen Verhältnissen' und in ihrer Besorgnis wirkt sie verständnislos und übergriffig, sie liest Sonjas Tagebuch und mischt sich in ihre Beziehung zu Anton ein, den sie für einen netten Jungen hält ohne zu bemerken, dass er Sonja nur durch sein Gerede über Autos langweilt. Der Vater, zu dem Sonja in ihren Ferien flüchtet, um mal rauszukommen aus ihrer beengten familiären Situation, hat seine früheren Ansichten über das gleichberechtigte Zusammenleben aufgegeben, schikaniert seinen Sohn und lässt sich von seiner neuen Lebensgefährtin bedienen. Sonjas Freundinnen setzen immer mehr daran, endlich einen Jungen kennen zu lernen, mit dem sie ihre ersten Erfahrungen machen oder vertiefen können. Auch Julia, Sonjas beste Freundin, interessiert sich immer mehr für Jungs, wie Julia mit gemischten Gefühlen registriert. Eigentlich ist auch sie hin- und hergerissen zwischen der Lust auf neue Erfahrungen und der Angst davor, aber immer mehr bemerkt sie, dass sich in ihrer Beziehung zu Julia was ändert. Liimatainens Film ist sehr präzise in der Beobachtung seiner jugendlichen Hauptfiguren. Wo nicht geredet wird, filmt sie die Blicke und Gesten, an denen man sehr genau ablesen kann, was gerade in ihnen vorgeht. Aber auch das Umfeld ist sehr genau eingefangen, die enge Beziehung, in der Julia mit ihrer allein erziehenden Mutter leben muss, wird gespiegelt in den Aufnahmen der Hochhaussiedlung, in der die Menschen dicht zusammenleben und doch nicht viel miteinander zu tun haben. Die Fluchtversuche Sonjas in die umliegenden Wiesen und zu den Seen verdeutlichen ihren Wunsch allein zu sein, dennoch sind die Silhouetten der Hochhaussiedlung im Hintergrund immer zu sehen. So wird deutlich, dass es ein größerer Schritt sein wird, den Sonja irgendwann unternehmen muss, als diese spontanen Ausbrüche erahnen lassen. Auch die Reise zu ihrem Vater an die Ostsee ist da nur eine Übergangsaktion, die zwar für Klarheit und neue Perspektiven sorgen wird, aber für Sonja auch Enttäuschungen bereithält, die vielleicht in einem aufgeschlosseneren Umfeld nicht hätten passieren müssen. 'Sonja' ist ein gutes Beispiel für das junge deutsche Kino – alltagsnah, emotional, präzise und sehr ernsthaft in der Beobachtung deutscher Lebenswirklichkeit. Und, ganz nebenbei, einer der wenigen wirklich guten Filme über die Erfahrungswelt von Jugendlichen, mit ihnen zusammen entwickelt, ernstgenommen, ohne erwachsenen Blick von jemandem, der glauben machen will, das normale pubertäre Durcheinander müsse allenfalls überstanden und könne nicht zum Filmstoff werden. Kirsi Limatainen zeigt die großen Gefühle im Kleinen, in den Blicken und Gesten ihrer großartigen DarstellerInnen (die zwar keine Filmerfahrung haben, aber die Orte und die Verhältnisse kennen, die der Film zeigt, und die die Fähigkeitund Offenheit besitzen, ihre Erfahrungen in einen Film einzubringen), in den präzisen Bildern von Yoliswa Gärtig, die in jeder Einstellung auf ein konsequentes Kamerakonzept und ein wirkliches Verständnis der Geschichte zurückführbar sind, und nicht zuletzt in der Musik von Friedemann atzeit, die wie die Hauptfiguren zwischen verschiedenen Stimmungen schwebt und doch nicht einfach nur illustrativ bleibt. Eine Geschichte, die jeder kennt oder zumindest nachvollziehen kann. Kirsi Liimatainen: "Egal wann und wo man geboren ist, ist die Zeit der Jugend für uns alle gleich: zerbrechlich und einmalig - jeder Tag kann wie ein Jahr sein."